Handball Dritte Liga: Haßlocher Rumpftruppe im Derby chancenlos

Haßlochs Torhüter Marco Bitz gegen den anstürmenden Michael Reitemann.
Haßlochs Torhüter Marco Bitz gegen den anstürmenden Michael Reitemann.

Im Pfalzderby der Dritten Handball-Bundesliga unterlag die TSG Haßloch beim TuS Dansenberg klar mit 25:40 (15:22). Dazu gab es ungewohnte Trikotwechsel.

Die mit dem letzten Aufgebot angetretene Mannschaft von Trainer Andreas Reckenthäler konnte das Spiel nur in der Anfangsphase ausgeglichen gestalten. Die mit nur sieben Feldspielern angereisten Gäste hatten mit Kapitän Kevin Seelos, Theo Surblys, Lino Messerschmidt, Florian Kern, Maximilian Zech und Julius Herbert zahlreiche Ausfälle zu beklagen. „Die ersten zehn Minuten sind wir sehr gut reingekommen. Wir wollten Jan Claussen aus dem Spiel nehmen, was nur bedingt funktioniert hat, da hierdurch große Räume entstanden sind und wir den Rückzug nicht verteidigen konnten. Am Ende hat die Kraft gefehlt. Für uns ist dieses Spiel kein Maßstab, wir müssen es so schnell wie möglich abhaken“, stellte TSG-Übungsleiter Andreas Reckenthäler klar.

Auch der TuS Dansenberg war nicht frei von Verletzungssorgen ins Spiel gegangen war. Dennoch entwickelte sich die Partie ab Mitte der ersten Halbzeit zu einer äußerst einseitigen Angelegenheit. Das TSG-Team um den achtfachen Torschützen Lars Hannes lag zur Halbzeit bereits mit sieben Toren im Hintertreffen und lief fortan vergeblich dem Rückstand hinterher. Die schlechte Chancenverwertung, die sich beim TuS Dansenberg bislang wie ein roter Faden durch die Saison gezogen hatte, war diesmal kein Thema: Die Schwarz-Weißen trafen aus allen Lagen und zogen bis zur Pause von 9:9 über 17:11 auf 22:15 (30.) davon.

Rot für Triebskorn

„Die Abwehr hat mir in den ersten zehn Minuten nicht gefallen, da gibt es durchaus Redebedarf, daran müssen wir arbeiten. Mit dem Tempospiel war ich hingegen sehr zufrieden. Nach dem Ausfall von Claussen mussten wir improvisieren. Dass es so deutlich ausgeht, hätte ich nicht gedacht“, analysierte Dansenbergs Trainer Thomas Weber. Haßloch schaffte es ab Mitte der ersten Halbzeit nur noch selten, die 6:0-Abwehr der Hausherren ins Laufen zu bringen. Die Würfe aus der zweiten Reihe wurden zur leichten Beute von TuS-Torhüter Frederik Lüpke, der sich gleich mehrfach auszeichnen konnte.

Nach der Roten Karte gegen TSG-Spieler Jan Triebskorn, der den in der Luft stehenden Claussen nach einem Wurfversuch unsanft zu Boden gestoßen hatte, standen den Gästen ab der 25. Minute nur noch sechs Feldspieler zur Verfügung. Mit ein wenig mehr Fingerspitzengefühl hätte es in dieser Situation wohl auch eine Zwei-Minuten-Strafe getan, da Triebskorn schlicht und einfach einen Tick zu spät kam. Böse Absicht war dem Rückraumspieler nicht zu unterstellen. Sämtlicher Wechselmöglichkeiten beraubt, hatte die TSG ihrem Rivalen fortan nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Trikotwechsel für Torhüter

Ersatztorwart Moritz Mangold wurde nach der Pause kurzerhand mit einem Feldspielertrikot ausgestattet. Auch Keeper Loic Modzinski musste jetzt ran und fand sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel auf ungewohnter Position am Kreis wieder. Dansenberg, bei dem im zweiten Durchgang Michel Fiedler zwischen die Pfosten rückte, baute seine Führung zweistellig aus (32:22/48.) und schraubte das Ergebnis gegen jetzt endgültig auf dem Zahnfleisch gehende Haßlocher bis zum Schlusspfiff weiter in die Höhe.

„Wir spielen bis jetzt eine überragende Saison, das hätte vorher niemand gedacht. Wir haben Gott sei Dank 23:13 Punkte, das gibt uns natürlich etwas Ruhe. Trotzdem wollen wir natürlich wieder Spiele gewinnen, aber dazu müssen die Jungs zurückkommen. So wie heute sind wir nicht konkurrenzfähig, das muss man ganz klar sagen“, stellte Reckenthäler klar.

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