Neustadt Digitalbotschafter helfen bei Fragen zu Smartphone und Tablet

Die Digitalbotschafter weisen die Senioren auch auf Sicherheitsaspekte wie den Schutz vor Viren hin.
Die Digitalbotschafter weisen die Senioren auch auf Sicherheitsaspekte wie den Schutz vor Viren hin.

Ein Bild vom Urlaub mit den Enkeln speichern, mal mit den Kindern chatten: Die digitale Welt bietet viele Möglichkeiten. Die Neustadter Digitalbotschafter wollen Senioren bei den ersten Schritten helfen – und hoffen auf Verstärkung.

Digitalbotschafter – das klingt ganz schön hochtrabend. Doch tatsächlich geht es um ein ganz pragmatisches Angebot. Gewissermaßen von Senioren für Senioren. Der Mußbacher Klaus Pohl ist ein solcher Digitalbotschafter und weiß noch genau, wie er zu diesem Ehrenamt kam: „Bei meinem Übergang vom Beruf in die Rente, habe ich mir gedacht, was ich denn kann. Ich hatte viel mit Computer und Handy zu tun“,sagt der 65-Jährige. In der Zeit entdeckte der ehemalige Bankkaufmann die sogenannten Digitalbotschafter und sah darin eine Chance für sich.

Eingeführt wurden die Digitalbotschafter 2018 auf Landesebene. Sie sollen Teil der rheinland-pfälzischen Digitalisierungsstrategie sein. Der Grundgedanke dabei: Ehrenamtliche sollen ältere Menschen beim Umgang mit Smartphone, Tablet oder Computer unterstützen. In Neustadt gibt es derzeit zwei Digitalbotschafter: Klaus Pohl und Michaela Hey. Unterstützt werden sie bei der Verwaltung von Anika Jeffries, Koordinatorin kommunaler Unterstützungsangebote. „Wir tauschen uns regelmäßig aus, ich helfe bei der Vernetzung und unterstütze beim Bekanntmachen des Angebots“, sagt Jeffries. Sie wisse, dass viele ältere Neustadter (laut Konzept liegt das Mindestalter bei 60 Jahren) „für diese Hilfe sehr dankbar sind“. Daher werde von den Gemeindeschwestern plus sowie bei verschiedenen Treffen in der Bürgerecke, im Böbig oder im Mehrgenerationenhaus ein von Pohl erarbeiteter Info-Zettel verteilt. „Darauf sind alle aktuellen Informationen und Ansprechpartner zum Thema Digitalbotschafter zu finden“, sagt Jeffries. „Je bekannter das Angebot ist, desto größer wird die Nachfrage sein, weshalb wir auf Verstärkung hoffen.“

„Wir wollen mehr werden“

Im Februar beginnt die nächste Ausbildungsrunde. Klaus Pohl hofft, dass weitere Mitstreiter neugierig werden. „Wir wollen mehr werden, um uns um mehr Anliegen kümmern zu können“, sagt Pohl. Bisher teile er sich mit Michaela Hey die Anfragen. Beide kümmerten sich um alles und hätten zudem Spezialgebiete: Hey primär bei Fragen rund um soziale Netzwerke, Pohl will insbesondere Sicherheitsaspekte in der digitalen Welt und den Schutz vor Viren ansprechen.

Aus seinen bisherigen Beratungen weiß Pohl: „Für viele Ältere sind digitale Kenntnisse ein Grundbedürfnis. Sie bekommen von uns dann Tipps, wie sie Kontakte zur Familie pflegen oder Fotos abspeichern können.“ Die Treffen könnten entweder zu Hause oder in einer städtischen Einrichtung stattfinden. „Wir wollen dabei kein Ersatz zum Angebot der Volkshochschulkurse aufbauen, uns geht es einfach um ein Basis-Angebot“, betont Pohl. Er sei vom Konzept der Digitalbotschafter überzeugt, denn es sei ein ganz anwenderorientierter Ansatz, um Senioren bei konkreten Anliegen zu helfen. Aus seinen Einsätzen aus den vergangenen Monaten wisse er, dass die Grundlagen des digitalen Lebens im Mittelpunkt stehen: „Wie bringe ich Fotos auf den Drucker, wie kann ich Favoriten anlegen, wie kann ich Apps installieren und nutzen“, zählt Pohl ein paar Beispiele auf. Er finde es toll, „dass wir einen Beitrag leisten, um die Hemmschwelle im Umgang mit digitalen Geräten zu reduzieren“.

Info

Michaela Hey ist per E-Mail an digibo.michahey@gmail.com erreichbar, Klaus Pohl per E-Mail an digibo.klaus.pohl@email.com und Anika Jeffries unter Telefon 06321 8551401. Weitere Informationen über das Projekt gibt es unter www.digital-botschafter.rlp.de.

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