Neustadt Die Koalitionen mögen wechseln, Angela bleibt

Neustadt. Bundestagswahl, Absturz der FDP, Große Koalition, Papst-Rücktritt, NSA-Skandal, Hoeneß, Tebartz-van Elst, Elbe-Hochwasser, Syrien und das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer – das Jahr 2013 bot reichlich Stoff für Pressefotografen und Karikaturisten. Eine schöne Auswahl ihrer Arbeiten zeigt die Ausstellung „Rückblende 2013“ von heute an in der SGD Süd.

Der von der rheinland-pfälzischen Landesvertretung und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger bereits zum 30. Mal gemeinsam ausgerichtete „Rückblende“-Wettbewerb ist einer der höchstdotierten seiner Art in Deutschland. Die Sieger sind diesmal der freie Berliner Fotograf Marko Priske und der in Köln lebende Karikaturist Heiko Sakurai. Priske erhält 7000 Euro für ein Bild, das einen nachdenklichen Sigmar Gabriel, damals noch Oppositionsführer, als ICE -Passagier zeigt. Sakurai, der 2009 mit „Miss Tschörmänie“ den ersten Polit-Comic über Angela Merkel gezeichnet hat, bleibt seinem Lieblingsthema treu: Seine mit 5000 Euro prämierte Karikatur zeigt die Kanzlerin als schwarze Witwe, die – die Fotos der Verblichenen neben sich – jetzt die Liaison mit dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel sucht. Insgesamt präsentiert die Ausstellung 100 Fotografien und 50 Karikaturen, die sich dicht an dicht in Foyer, Treppenhaus und zentralem Sitzungsraum der SGD aneinander reihen – und bei denen jeder seinen persönlichen Favoriten suchen kann. Der Schreiber dieser Zeilen findet zum Beispiel eine Karikatur von Paolo Calleri äußerst witzig, die die Queen und Prinz Charles vor dem Fernseher zeigt, wo gerade vom Rücktritt der niederländischen Königin Beatrix berichtet wird. Unter den Fotos ragt eines von Fabrizio Bensch heraus, das eine arg bedröppelt dreinblickende Angela Merkel mit Krypto-Smartphone auf der Cebit einfängt. Das Lachen im Halse stecken bleibt einem dagegen bei der Karikatur „Wo ist denn nun die Rote Linie?“ von Martin Erl: Sie zeigt eine personifizierte Welt-Gemeinschaft, die mit beiden Beinen tief im syrischen Blut steht.

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