Neustadt Die Kirche als Heimat

Speyer/Neustadt. Bunt und vielfältig – so sieht der Neustadter Künstler Gerhard Hofmann in einem von der Landeskirche herausgegebenen Büchlein die Evangelische Kirche der Pfalz. Texte dazu lieferte der Neustadter Pfarrer und Autor Michael Landgraf, der auch Leiter des Religionspädagogischen Zentrums und des Bibelmuseums in Neustadt ist.

In zehn ganzseitigen Ansichten hat der für seine exquisiten Farbradierungen bekannte Gerhard Hofmann in dem nur 25 Seiten umfassenden Heftchen mit dem Titel „Heimat - Kirche - Pfalz“ Orte, Personen und Symbole dargestellt, die eng mit Geschichte und Gegenwart der evangelischen Kirche in unserer Region verbunden sind. Michael Landgraf stellt diesen Bildern, die stilistisch nahtlos an die bekannten Stadtansichten Hofmanns anknüpfen, sich allerdings anders als diese jeweils auf ein oder höchstens zwei Elemente beschränken, kurze Texte gegenüber, die zentrale Begriffe in den Mittelpunkt stellen. Der Überblick beginnt in der Frühphase der Reformation mit der Ebernburg des Franz von Sickingen, 1522 der erste evangelische Gottesdienst der Pfalz abgehalten wurde, und dem Lutherdenkmal vor der Landauer Stiftskirche, denen die Themen „Bibel“ und „Evangelisch“ zugeordnet sind. Es folgen das Calvindenkmal vor der Stiftskirche Kaiserslautern, das für „Reformiert“ steht, und die Gedächtniskirche der Protestation in Speyer, wo Landgraf den Begriff „Protestantisch“ erläutert. Die Stiftskirche Kaiserslautern rückt dann nochmals als Schauplatz der Union von Lutheranern und Reformierten in den Fokus. Neustadt steht mit dem „Casimirianum“ dann für „Bildung“, die romanische Christuskirche in Rumbach für „Tradition“ und der gläserne Glockenturm der Christuskirche in St. Ingbert für „Moderne“. Der von dem Neustadter Bildhauer-Paar Barbara und Gernot Rumpf (die allerdings nicht erwähnt werden) geschaffene Lutherbrunnen in Ludwigshafen dient schließlich als Anker für eine Reflexion über „Heimat“ und das Siegel der Landeskirche für „Gemeinschaft“. „Zur Heimat gehören auch die Bilder einer Landschaft, für mich das Land zwischen Rhein und Saar, Nahe und Lauter“, schreibt Kirchenpräsident Christian Schad in seinem Nachwort. „Es ist die Landschaft, zu der ich gehöre, wo ich meine Wurzeln habe. Heimat beinhaltet im besten Sinne des Wortes alles, was der Mensch zum Leben braucht.“ Die Titelseite des Heftes schließlich zeigt eine farbige Radierung Hofmanns, die alle zehn Abbildungen vereinigt. Lesezeichen „Heimat - Kirche - Pfalz“, Wellhöfer Verlag, kartoniert, 25 Seiten, 4,95 Euro. (hpö)

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