Neustadt Die beiden besten Torschützen der Liga im Stadionbad

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Neustadt. Noch drei Spiele, dann ist die Hauptrunde der Wasserball-Bundesliga-B-Gruppe 2015/2016 beendet. Für die vier Erstplatzierten dieser Gruppe gibt es im April Relegationsspiele um den Aufstieg in die A-Gruppe. Die anderen vier Teams sind in dieser Zeit spielfrei. Dann folgt die Abstiegsrunde in der B-Gruppe. Am Samstag, 18 Uhr, erwartet der SC Neustadt im Stadionbad den Tabellenzweiten SG Neukölln Berlin zum Hauptrundenspiel.

Im Hinspiel in Berlin musste die Mannschaft von SCN-Coach Davorin Golubic eine 6:1-Niederlage quittieren. Die Berliner kassierten bislang erst drei Niederlagen. Zum Saisonauftakt unterlagen sie beim starken Aufsteiger Duisburg mit 5:8, gegen Tabellenführer OSC Potsdam gingen beide Begegnungen verloren. Auch die vergangenen zwei Spiele der Berliner, ein knapper 11:10-Sieg beim Tabellenletzten in Fulda sowie ein 11:8-Erfolg gegen den Tabellenvorletzten Cannstatt zeigen, dass die Neuköllner auch ihre Schwächephasen haben. „Ein Auswärtsspiel ist nie leicht“, erklärt Florinel Chiru, Trainer der Berliner. Man spiele immer gegen das Publikum der Gastgeber und habe eine weite Anreise hinter sich. „Das war ein Arbeitssieg in Fulda“, so Chiru. Auch in Neustadt erwartet er ein schweres Spiel für seine Sieben. „Aber wir kommen mit dem Gedanken, zwei Punkte mitzunehmen. Voraussichtlich können wir mit dem stärksten Team antreten.“ Der beste Angreifer der B-Gruppe kommt aus den Reihen der Neuköllner. Der Slowene Marek Molnar führt mit 30 Treffern aus neun Spielen die Torjägertabelle an. Und steht damit vor dem Neustadter Luka Kolar, der ebenfalls bereits 30 Treffer vorweist, dafür aber zehn Begegnungen benötigt hat. Unterstützung erhält Molnar vom zweiten Berliner Torjäger Jan Christopher Dangschat. Er hat 17 Tore auf dem Konto (Platz elf). Die Aufgaben in der SCN-Centerverteidigung, wo es darum geht, den gegnerischen Schützen vor dem eigenen Tor zu stören, verteilt Golubic auf viele Schultern. „Wir haben da Matthias Held, Fernando Mongrell, Karlo Erak oder auch Kolar“, sagt er. Matthias Held, der beim Spiel im Weiden eine provozierende Geste nach seiner dritten Hinausstellung gegenüber den Weidener Gegnern gemacht hat, wird auch weiterhin nicht das Kapitänsamt übernehmen. Für ihn trägt erneut Oliver Görge die Verantwortung als Spielführer. „Nachdem sich Held entschuldigt und Weiden diese Entschuldigung angenommen hat, rechnen wir nicht damit, dass der Deutsche Schwimmverband noch eine Disziplinarstrafe ausspricht. Allerdings haben wir noch keine weitere Mitteilung erhalten“, erklärt SCN-Manager Heinz zum „Fall“ Held. Leicht genervt zeigt sich Golubic inzwischen von der mangelnden Chancenverwertung des SCN in Überzahlsituationen. „Unsere Trefferquote liegt zwischen 40 und 50 Prozent. Das ist zu wenig“, gesteht er. Daher lässt er seine Spieler dies verstärkt im Training üben. „Die Trainingsbeteiligung ist gut“, so Golubic. Außerdem sei er froh, dass er seine stärkste Mannschaft gegen Berlin aufbieten könne. Wichtige Erkenntnisse holt er sich aus dem Videostudium der SG-Spiele gegen Cannstatt und Fulda. In Fulda leitet seit einem Monat Janusz Gogola das Training. Gogola, der mehrere Jahre erfolgreich beim SCN als Coach gearbeitet hat, gibt seine Beobachtungen persönlich an seinen Nachfolger weiter, auch wenn es in einigen Wochen sein kann, dass Fulda in den Abstiegsspielen auf Neustadt trifft. Eine bessere Platzierung der Neustadter in der B-Tabelle wäre für Fulda hilfreich: Dann können die Hessen das Duell mit dem SCN im Kampf um den Abstieg vielleicht umgehen und auf einen leichteren Gegner treffen. Doch zunächst will sich der SCN von Platz sechs zumindest auf Rang fünf vorarbeiten. Das Amt als Spielführer sieht Görge nicht als Bürde. „Wenn das Spiel gut läuft, so wie in Potsdam, gibt es keine Arbeit für mich. Bei strittigen Entscheidungen ist es auch Aufgabe des Kapitäns, kurz mit den Schiedsrichtern zu reden“, erklärt Görge. Der 27-Jährige ist oft im Angriff auf der Centerposition zu finden. „Hinausstellungen herausholen oder Tore schießen“, umschreibt der ältere der beiden Görge-Brüder seine Aufgabe. Die Neuköllner kennt er indes nicht aus dem Hinspiel. Im November hatte er verletzt gefehlt. So spielen sie SC Neustadt: Sucic, Ulrich - Kolar, Erak, Martin Görge, Oliver Görge, Held, Tummings, Mongrell, Oliveira, Weigert, Glaser, Mosashvili. (kle)

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