Neustadt „Der junge Judek war richtig schnell“

Eine enge Angelegenheit: Der Lamborghini von Jimmy Eriksson und Jonathan Judek (links) fuhr gestern in den Niederlanden auf Plat
Eine enge Angelegenheit: Der Lamborghini von Jimmy Eriksson und Jonathan Judek (links) fuhr gestern in den Niederlanden auf Platz 20.

«Neustadt/Zandvoort.» Es ist dieses Kontrastprogramm, das in dieser Saison beim Neustadter Team Rosberg für Spannung sorgt. Vor wenigen Wochen kehrte das Team aus Zandvoort mit einem Sieg im Gepäck nach Hause in die Nachtweide zurück: René Rast war dies in der DTM gelungen. Jetzt beim ADAC-GT-Masters fuhren die beiden Rosberg-Lamborghini unter die besten 20.

Auf dem Dünenkurs vor den Toren Amsterdams hatte im Team Rosberg keiner mit einem Sieg gerechnet. Vielleicht aber wieder mit Punkten, so wie vor zwei Wochen am Nürburgring. Daraus wurde aber nichts. Am Samstag kamen Michele Beretta und Aaro Vainio auf Platz 19 ins Ziel, am Sonntag war das Duo Jimmy Eriksson und Jonathan Judek auf Platz 20 das schnellere. Zumindest eine Forderung von Teamchef Arno Zensen haben damit seine vier Fahrer umgesetzt: „Ich möchte, dass wir auf der ersten Seite des Ergebnismonitors erscheinen.“ Und da werden die 20 Besten aufgelistet. Entscheidend für eine gute Platzierung beim GT-Masters ist jedoch nicht das Rennen, sondern schon das Qualifying. Und da hatte das Rosberg-Team vor allem am Samstag nicht das nötige Glück. Immer wieder wurde unterbrochen, wenn die beiden Fahrzeuge gerade auf ihre schnelle Runde wollten. Beretta/Vainio kamen nur auf Platz 25, Eriksson/Judek starteten noch einmal sieben Plätze weiter zurück. „Wir konnten unser tatsächliches Potenzial nicht zeigen“, sagte Kimmo Liimatainen, der Teamchef Arno Zensen in Zandvoort vertrat. So ärgerlich das Abschneiden im Training war, so zufriedenstellend war, dass beide Teams ins Ziel gekommen sind und alle Piloten wieder wertvolle Kilometer abspulen konnten. Zensen, der das Rennen von zu Hause aus verfolgte, war vor allem von einem seiner Fahrer begeistert: „Der junge Judek war richtig schnell, der überrascht mich immer mehr.“ Nicht bei allen Teams herrschte eitel Freude. Am Samstag hatten sich die Lamborghini des Grasser-Teams, die aus der ersten Reihe gestartet waren, berührt. Während die Polesetter Marco Mapelli und Ezquiel Perez Companc weiterfuhren und siegten, war für Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli das Rennen beendet. Am Sonntag gewannen die Porsche-Fahrer Mathieu Jaminet und Robert Renauer. An beiden Tagen erreichte der Porsche der Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard und Marc Lieb nach Kollisionen das Ziel nicht. Es ist das Ergebnis dessen, was Teameigner Keke Rosberg beim Besuch am Nürburgring noch gelobt hatte: „Es geht brutal eng zu im ADAC-GT-Masters.“ Dass aber nicht nur an der Spitze, sondern auch im Mittelfeld hart gefahren wird, davon kann Michale Beretta berichten. Über mehrere Runden musste sich der 23 Jahre alte Italiener den Attacken des zweimaligen DTM-Champions Timo Scheider erwehren, der wiederum unter Druck von Jens Klingmann (BMW) und Audi-Pilot Pierre Kaffer stand. Irgendwann konnte Beretta die Attacken nicht mehr abwehren ...

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