Neustadt Der „Blutmond“ zieht die Haßlocher in seinen Bann

Da zeigt er sich am Horizont, der rote Mond, und Astronomiefreunde wie Michael Balthasar (links) und Thomas Liese Sauer (rechts)
Da zeigt er sich am Horizont, der rote Mond, und Astronomiefreunde wie Michael Balthasar (links) und Thomas Liese Sauer (rechts) freut’s.

Mehr als 100 Interessierte, mit Fernglas oder gar Teleskop ausgestattet, fanden sich am Freitagabend beim Gelände des Modellflugvereins Haßloch an der Ostumgehung ein, um ein besonderes astronomisches Ereignis zu beobachten: eine totale Mondfinsternis.

Der Arbeitskreis für Astronomie der Pollichia hatte zur Beobachtung dieses seltenen Ereignisses eingeladen und dafür mehrere Teleskope bereitgestellt. Der Standort war bestens geeignet, weil er völlig freie Sicht auf den südöstlichen Nachthimmel gewährleistete. Und auch die Wetterverhältnisse waren geradezu ideal. Kein Wölkchen trübte den Blick, als der Mond gegen 21.30 langsam in den Erdschatten eintauchte. Zunächst, durch den Dunst etwas blass, als ob er sich nicht recht traute, stieg er dann in den späten Abendhimmel auf, bis er wie eine kupferrote Scheibe weiterwanderte und dann wieder aus dem Erdschatten austrat. Die Ursache für diese Verfärbung liegt darin, dass sich, ähnlich wie bei einem Sonnenuntergang, in der Erdatmosphäre vorwiegend langwellige, rote Sonnenstrahlen brechen und in Richtung des Mondes gelenkt werden. Deshalb auch die Bezeichnung „Blutmond“. Mit bis zu 30-facher Vergrößerung beim Blick durch eines der Teleskope wurde man so Zeuge eines Ereignisses, das viele der Anwesenden wahrscheinlich nie vergessen werden. Herbert Dressler, der Ansprechpartner des Pollichia-Arbeitskreises, erläuterte fachkundig die Hintergründe, wie es zu dieser seltenen astronomischen Konstellation kommt und erläuterte dazu noch einiges zum Sternenhimmel. Er berichtete, dass man letztmals vor zwei Jahren eine totale Mondfinsternis beobachten konnte. Wer das Ereignis am Freitag verpasst hat, wird realistischerweise kaum eine Chance haben, das Verpasste nachzuholen. Erst 2123 ist wieder eine totale Mondfinsternis in unserer Region zu bestaunen. Und die Garantie, dass dann wieder ein wolkenloser Nachthimmel wie am Freitag einen ungehinderten Blick erlaubt, hat man auch nicht. Aber nicht nur der Mond sorgte für einen astronomischen Höhepunkt. Auch der Mars stand auf seiner Umlaufbahn um die Sonne so nahe bei der Erde wie ganz selten. Es sind zwar immer noch etwa 58 Millionen Kilometer, aber astronomisch gesehen ist das ein Klacks. Ganz deutlich war der Planet als ebenfalls fast kupferroter Punkt unterhalb des Mondes auszumachen. Ein doppeltes astronomisches Highlight also!

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