Neustadt „Das war der andere“

Neustadt. „Mr. Wetten dass ...?“ Thomas Gottschalk feiert heute seinen 65. Geburtstag. Die RHEINPFALZ befragte ihn zu seinen Zukunftsplänen, seinem Lieblingsort und danach, was er in seinem Leben falsch gemacht hat. Irgendwie zumindest.

Herr Gottschalk, herzlichen Glückwunsch zum 65. Geburtstag. Ziehen Sie sich jetzt in den verdienten Ruhestand zurück?

Sehe ich denn schon so alt aus? Eigentlich bin ich erst 51 und habe noch ein paar Jahre zu arbeiten … Aha. (Pause) Also werden Sie weiterhin vor den Fernsehkameras stehen? Als ich das letzte Mal vor einer Kamera stand ... da war das wohl eher der Fotoapparat meiner Partnerin. Die hiesigen Fernsehsender haben bisher wenig Interesse gezeigt. Ich sitze eher vor dem Monitor in meinem Büro oder bei meinen Kunden. Ach, sieh an. (Pause) Nun trifft man in Ihrem Job ja viele Prominente. An welche Begegnung erinnern Sie sich besonders gern zurück? Vergangene Woche war ich mit der Neustadter Jazz-Sängerin Nicole Metzger ein Glas Wein trinken. Das war sehr nett. Ähem, natürlich. Die meisten Menschen verbinden Ihre Person ja mit „Wetten dass …?“ und „Haribo“. Was verbinden Sie heute mit diesen beiden Lebensstationen? „Wetten dass …?“ wird für mich immer ein wichtiges Stück deutscher Fernsehgeschichte sein. Heute verbinde ich damit vor allem die Erinnerung an unbeschwerte Samstagabende ... Zu Gummibärchen habe ich eigentlich gar keinen Bezug. So? Nun sind Sie ja viel herumgekommen, leben heute aber vorwiegend in Florida. Wo fühlen Sie sich denn am wohlsten? Nun, eigentlich pendle ich vor allem zwischen unseren beiden Büros in Neustadt und Heidesheim. Und natürlich zu meinen Terminen bei Kunden. Auch wenn es viele schöne Orte auf der Welt gibt, in Neustadt fühle ich mich immer noch am wohlsten. Hmm, das ist ja außerordentlich interessant. In Ihrer Biographie schreiben Sie, Sie hätten viel Mist gebaut. Was zum Beispiel? Ich habe gar keine Biographie geschrieben und würde auch nicht sagen, dass ich mehr Mist gebaut hätte als andere Leute auch … Aber in dem großen Interview in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ haben Sie das doch kürzlich erst gesagt? FAS? Vielleicht kommt das ja noch, bisher hatte ich nur eine Interview-Anfrage von der RHEINPFALZ ... Ich glaube Sie verwechseln mich. Das war der andere Thomas Gottschalk. Der aus dem Fernsehen. Ah so, interessant. (Pause) Und wie ist es denn, einen so prominenten Namensvetter zu haben? Nun, ich würde sagen, es hat seine Vor- und Nachteile. Wenn ich mich bei Terminen vorstelle, geht schon mal ein Schmunzeln durch die Reihen. Und die Leute können sich meinen Namen gut merken. Auf der anderen Seite ist da auch ein gewisser Identitätsverlust – die Leute haben, wenn sie meinen Namen hören, sofort ein anderes Gesicht vor Augen. Oder man treibt Scherze mit mir, wie Sie gerade eben ... Nun ja. Ich weiß gar nicht, was ich da sagen soll. Gibt es denn sonst etwas, das Sie mit dem prominenten Gottschalk verbindet? Ich habe gehört, dass er ein Fan der Bayreuther Festspiele ist. Da gehe ich auch gerne hin. Allerdings ohne Gummibärchen im Gepäck. Und was machen Sie so als Neustadter Thomas Gottschalk. Was war Ihr jüngstes Projekt? Zuletzt hat die Pfalzweinwerbung die „Generation Pfalz“ vorgestellt, 20 junge Winzerinnen und Winzer, die ein Jahr lang die Pfalz und ihre Lebensart repräsentieren sollen. Das graphische Konzept dazu stammt aus unserer Agentur „das Team“. Aber wir arbeiten derzeit an sehr vielen unterschiedlichen Projekten. Privat engagiere ich mich ehrenamtlich unter anderem in der Stiftskirchengemeinde hier in Neustadt. Warum das? Was verbindet Sie mit der Stiftskirchengemeinde? Unsere Agentur profitiert sehr von Neustadt und der Region, deshalb finde ich, dass man auch etwas zurückgeben sollte. Wir haben viele Kontakte, und so können wir helfen und vielleicht die eine oder andere Tür öffnen.

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