Stadtleben Das verrückte Kita-Sofa

Auch Nils Nager ist stolz auf das, was die St. Bernhard-Kinder aus RHEINPFALZ-Ausgaben und Kleister gestaltet haben. Zum Dank ga
Auch Nils Nager ist stolz auf das, was die St. Bernhard-Kinder aus RHEINPFALZ-Ausgaben und Kleister gestaltet haben. Zum Dank gab’s Turnbeutel mit Inhalt.

Ein Meisterwerk aus Phantasie, Kleister, Farbe und alten RHEINPFALZ-Ausgaben.

Was sich mit alten RHEINPFALZ-Ausgaben, Kleister und viel Phantasie machen lässt, haben Kinder in der Katholischen Kindertagesstätte St. Bernhard bewiesen. Als Abschlussarbeit für ihr Projekt „Arbeiten mit Papier und Kleister“ haben sie eine weiße Kunststoffbank zu einer regelrechten Augenweide umgestaltet. Elf Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahren werkelten sei Juli daran, unterstützt von den Erzieherinnen Christiane Vollweiler und Diana Klepsch.

Doch bevor es frisch ans Werk ging, gab es erst mal eine Konferenz. Dabei legten die Kinder fest, wie sie das Sofa gestalten und welche Tiere sie zur Ausschmückung aus Zeitungspapier und Kleister basteln wollten. Jeweils drei Kinder arbeiteten zusammen an einem Tier.

Wie bei Knödeln

Außer dem Bank-Rohling, quasi gestiftet vom städtischen Wertstoffhof, wurde kein weiteres Gerüst aus Draht oder Holz verwendet. Alle Verzierungen und Ergänzungen des opulenten Möbelstücks wurden „massiv“, also nur aus Pappmaché, gefertigt. „Wir mussten zuerst die ganzen Zeitungen zerreißen, dann mit ganz viel Kleister zusammenmantschen und daraus Kugeln rollen – so, wie man Knödel macht“, beschreibt Leon, wie die einzelnen Bestandteile produziert wurden.

Da ist unter anderem der braune Stamm eines Baums, der sich von der Rückenlehne über die Bank erhebt. In seiner Krone hat eine Spinne mit braunen Beinen, gelbem Körper und rotem Kopf ihr Nest gespannt. Sie wirkt, als warte sie auf Beute. Ein kleiner, schwarzer Pappmaché-Vogel auf einem Ast bewacht die Eier in seinem darunterhängenden Nest. David-Luiz, der an Baum und Spinne mitgewirkt hat, begründet seine Vorliebe für Spinnen fast wissenschaftlich: „Die Spinnen fressen Stechmücken, und das ist wichtig, damit man nicht so oft gestochen wird“. Leon dagegen findet Spinnen „einfach cool, aber nur die kleinen“.

Evangeline, eines der drei Mädchen im Sofa-Team, wollte am liebsten einen Elefanten machen. „Der war aber zu groß für die Couch. Als Ersatz hat das Sofa dann ganz dicke Einhorn-Füße bekommen“. Für die kleine Vyla musste eine Katze unbedingt dazu, weil sie Katzen sehr mag. Deshalb fand ein dunkelblaues Exemplar mit rot-gestreiftem Fell und Glubschaugen seinen Platz auf einer Sofalehne.

Eine Elwedritsche?

Die auf der Rückenlehne liegende rote Phantasieschlange mit schwarzen Streifen erinnert mit ihrem langen, gelben Schnabel fast ein wenig an ein bekanntes Pfälzer Fabeltier. Eine hellblaue Eule mit rosa Punkten im Gefieder und dicken Krallenfüßen, ein hellblauer Hase und ein Affe mit gelbem Bauch vervollständigen die Tier-Menagerie.

Nicht nur die Gestaltung der Couch wurde von den Kindern in ihrer Konferenz entwickelt. Sie haben auch gleich Regeln erstellt, was man mit dem Sofa machen darf. Leon erzählt, dass sich immer nur drei Kinder oder zwei Erwachsene draufsetzen dürfen, also nicht alle gleichzeitig. „Aber ganz wichtig ist auch, dass wir immer untendurch krabbeln dürfen“ sagt Leon strahlend und demonstriert gleich, was er damit meint – gefolgt von allen anderen Künstlern.

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