Neustadt „Beschäftigungspilot“ kommt gut an

Das Projekt „Beschäftigungspilot“ für Flüchtlinge hat sich etabliert: Joachim Seitz, der Flüchtlingen auf dem Weg zu Ausbildungs- und Arbeitsmarkt hilft, hat seit Februar über 140 geflüchtete Menschen jeweils über rund drei Wochen betreut. „Das Angebot hat sich herumgesprochen und wird geschätzt“, sagt er.

Der „Beschäftigungspilot“ ist im Februar in ganz Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht worden, das Projekt wird vom Europäischen Sozialfonds, der Arbeitsagentur, dem Land und den Kommunen finanziert. In Neustadt wird es vom Christlichen Jugenddorf (CJD) umgesetzt. Das Ziel: Flüchtlinge „abzuholen“, damit sie die Möglichkeiten der Integration und Qualifizierung, die es inzwischen gibt, kennen lernen und auch wahrnehmen können. „Dabei arbeite ich eng mit den ehrenamtlichen Betreuern, dem Sozialamt und der Arbeitsagentur zusammen“, erklärt Seitz. Das Besondere an dem Ansatz: Seitz arbeitet „aufsuchend“, sprich, er geht auf die Flüchtlinge zu, in der Regel direkt nach ihrer Ankunft in Neustadt. „Mein Auftrag ist die Aktivierung“, erklärt Seitz. Führt der Weg des Flüchtlings dann in die Agentur für Arbeit, ist Seitz dabei. Gemeinsam wird ein „Integrationsplan“ besprochen. Agentur und Jobcenter verfügen dafür inzwischen über etliche Programme. Neben den Integrationskursen gibt es beispielsweise weiterführende, berufsbezogene Sprachkurse. Zudem wurden Maßnahmen entwickelt, bei denen neben der sprachlichen Weiterqualifizierung die beruflichen Kompetenzen festgestellt werden, meist durch Mitarbeit in einem Betrieb. So wird ein erster Kontakt mit der Arbeitswelt möglich, und die beteiligten Betriebe können potenzielle neue Mitarbeiter kennenlernen. In Neustadt sind bei Arbeitsagentur und Jobcenter insgesamt etwa 300 Menschen aus acht Asylherkunftsländern gemeldet, davon 190 aus Syrien. Etwa die Hälfte nimmt an Qualifizierungskursen teil. Das Projekt „Beschäftigungspilot“ ist zunächst auf ein Jahr befristet, läuft demnach Ende Januar aus. Es kann aber um ein halbes Jahr verlängert werden, wie Hansjörg Rapp vom CJD erläutert. |kkr

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