Neustadt Berührende Momente

Deidesheim. Mit sakralen und weltlichen Klängen in russischer und deutscher Sprache begeisterten Maxim Kowalews Don-Kosaken-Ensemble und die Chorgemeinschaft Deidesheim/Ruppertsberg unter Leitung von Kantorin Marie-Luise Birkhofer am Sonntag die über 300 Besucher in der Deidesheimer Pfarrkirche St. Ulrich. Die bedankten sich mit stehenden Ovationen.

Sieben stimmgewaltige, junge Don-Kosaken entführen am Anfang und Ende des mehr als gelungenen deutsch-russischen Gemeinschaftsprojekts in russische Weiten. Weihnachtlich ums Herz wird es dem Publikum, als dazwischen die etwa 50 Mitglieder der gemischten Chorgemeinschaft Deidesheim/Ruppertsberg internationale Weihnachtslieder von Händel bis Rutter singen. Die beiden Chöre verabschieden sich mit dem von Johannes Brahms vertonten Wiegenlied „Guten Abend – Gut’ Nacht“, bei dem das Publikum mit einstimmt – wie auch bei „O du fröhliche“ oder „Kalinka“. Die Don-Kosaken beginnen ihr Konzert mit „Großer Gott, wir loben dich“ und dem Psalm 50, die sie auf Russisch singen und die als Hommage an den christlichen Gottesdienst gedacht sind. „Richtig russisch“ wird es dann beim dritten Titel „Die zwölf Räuber“: Unter die Haut gehen da die Soli von Dimitrij Hajdukov, der mit seiner unglaublich tiefen Bassstimme zeigt, was in ihm steckt. Dann beeindruckt Tenor Alexander Lushchyk mit seinem Part bei „Abendglocken“ vor dem Chorhintergrund. Nach dem Kosakenlied singen die Sieben das „Ave Maria“ in der bekannten Fassung von Charles Gounod, was für berührende Momente sorgt und viele Zuhörer zum Mitsingen animiert. Das „Amen“ am Ende des Liedes scheint im Kirchenraum zu schweben. „Ich bete an die Macht der Liebe“ ist ein weiteres Stück, bei dem Tenor Lushchyk brilliert. Mit „Auf viele, viele Jahre“ wünschen die Don-Kosaken ihrem Publikum ein gutes neues Jahr. Dann marschiert die Chorgemeinschaft Deidesheim/Ruppertsberg – „Mach dich auf nach Bethlehem“ singend – ein. Spätestens bei „Joy to the world“ von Georg Friedrich Händel ist die Freude der Sänger und Sängerinnen auf Weihnachten auf alle übergesprungen. Ab diesem Titel begleitet Thomas Kaiser den Chor auf dem E-Piano. Wunderschön intoniert die Chorgemeinschaft auch das „Weihnachtswiegenlied“ und „Die wunderbarste Zeit ist nah“ von John Rutter. Großartige Soli kommen bei George Rathbones „Rejoice in the Lord always“ von Sopranistin Silvia Archinger sowie den Bässen Emmerich Pilz und Erich Schütz. Dann lässt Tenor Andrej Voranov bei „Eintönig klingt das Glöckchen“ gar nicht eintönig in die russische Seele blicken. Dabei wird er von den Sängern und dem Kollegen Anatolij Kunizkij auf dem Akkordeon unterstützt. Fast ehrfürchtig setzt hier ein wenig zeitversetzt das Klatschen ein. Nach dem „Kosakenmarsch im kalten Winter“, den die Kosaken – wieder mit Akkordeon – gemeinsam singen, jagt Dimitrij Hajdukov mit seiner tiefen Basstimme bei „Stenka Rasin“ noch einmal Schauer über den Rücken. Und nach einem weiteren Kosakenmarsch schmettern sie „O du fröhliche“, erst auf Russisch, dann auf Deutsch. Kraftvoll und glasklar erhebt sich die Stimme von Alexander Lushchyk, als er das Gotteshaus bei „Kalin-ka“ erbeben lässt. Mit viel Humor führte Sänger Valery Haplichnik durchs Programm der Don-Kosaken .

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