Neustadt Bekommt die Laurentiuskerwe in Gimmeldingen eine neue Chance?
Zu wenige Helfer, zu viel Festkonkurrenz in Lachen-Speyerdorf, Diedesfeld und Deidesheim: Seit der Corona-Pandemie ist die Gimmeldinger Laurentiuskerwe – die Kirchweih – nicht mehr in Zusammenarbeit mit Vereinen, Weingütern und Ortsverwaltung von freitags bis dienstags gefeiert worden. „Die Winzer und Vereine können die Kerwe nicht mehr stemmen“, hatte die langjährige Ortsvorsteherin Claudia Albrecht der RHEINPFALZ im vergangenen Jahr erklärt. Seit vier Jahren veranstaltet die Protestantische Kirchengemeinde Gimmeldingen-Königsbach die Kerwe allein und nur an einem Sonntag. „Wir haben es durchgezogen und die Tradition der Laurentiuskerwe bewahrt“, sagt Pfarrer Thomas Klein.
Und das soll auch in diesem Jahr so bleiben: Die Kerwe beginnt am Sonntag um 10 Uhr mit einem Familiengottesdienst, den der Posaunenchor und Thomas Kaiser musikalisch begleiten. Die Predigt wird in Mundart gehalten – im Dialog „uff Pälzisch“ zwischen Dieter Ferckel und Klaus Knobloch. Um 11 Uhr geht es dann im Pfarrhof weiter, wo Claudia Stolleis, Vorsitzende des Presbyteriums, und der neu gewählte Ortsvorsteher Jens Wacker begleitet von den Gimmeldinger Mandelblütenhoheiten die Kerwe offiziell eröffnen. Dann kann gemeinsam angestoßen und Spießbraten aus dem Hause Ferckel sowie selbstgemachte Salate gegessen werden.
Flohmarkt und Spiele
Am Nachmittag gibt es zudem Kaffee und Kuchen. Vor dem Pfarrhaus findet ein Flohmarkt statt, Schwerpunkt sind Kinderspielsachen. Im Pfarrhof, in der Kirche und auf dem neuen Spielplatz wartet ein buntes Spiel- und Spaßangebot auf Kinder. Den musikalischen Akzent am Nachmittag setzt Ben Éadair, der eigentlich Benjamin Wieandt heißt und aus Frankenthal stammt, mit irischer Folkmusik.
Ortsvorsteher Wacker hatte vor seiner Wahl im Juni angekündigt, die Laurentiuskerwe wiederaufleben lassen zu wollen. Pfarrer Klein würde das freuen: „Man merkt, dass die große Kerwe fehlt. Hier lernen sich Leute aus dem Dorf kennen, hier ist man beisammen.“ Er hofft, dass am Sonntag nicht nur zusammen gegessen und getrunken wird, sondern man am Tisch auch über die Zukunft der Kerwe spricht – sodass sie 2025 vielleicht wieder in größerem Rahmen stattfinden kann.