Mal was anderes Beachtennis in Geinsheim: Erfolgserlebnisse im Sand
Die Musik ist nur im Hintergrund aus einer mobilen Box zu hören. In einem Bottich mit kaltem Wasser warten ein paar Getränke auf durstige Sportler. Tische und Stühle sind unter Schatten spendenden Bäumen aufgestellt. Die beiden Beachtennisplätze des SV Geinsheim bilden eine Idylle mitsamt der Tennisplätze des Vereins. Kurz vor Beginn des ersten Beachtennis-Turniers auf dieser Anlage ist von Hektik und Nervosität keine Spur.
Dabei tritt so mancher Neuling im Sand an. „Hier gelingen dem Anfänger sofort Ballwechsel“, verspricht Turnierleiter Bastian Vogelsang den Neuen Erfolgserlebnisse. Tennis sei technisch viel anspruchsvoller als Beachtennis. „Es macht sofort Spaß.“ Zum Turnier träten viele an, „die keine Tenniserfahrung haben“, weiß auch Organisator Marco Offenbächer. Die Bälle seien drucklose Tennisbälle, „vergleichbar mit Bällen für Kindertennis“, erklärt Vogelsang. Sie seien nicht so schnell. Alle spielten barfuß im Sand. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kämen aus Speyer, Römerberg, Fischlingen, Altdorf, Landau und natürlich aus Geinsheim.
Nur von unten aufschlagen
Weil so viele Neulinge antreten, erklärt Marco Offenbächer vor Turnierbeginn allen die Regeln: Gespielt werde ein Doppel 20 Minuten oder bis neun Punkte. „Gezählt wird wie beim Tennis.“ Doch wenn es 40:40 stehe, entscheide der nächste Punkt. In Geinsheim sei der Aufschlag nur von unten erlaubt. Schiedsrichter gebe es keine.
Pascal Nebel, der seine Karriere als Fußballer im SV Geinsheim beendet hat, stellt nun lachend fest: „Ich habe jetzt sonntags frei ...“ Er kenne hier viele Leute, der Spaßfaktor sei hoch. „Man muss sich ein bissel quälen“, stellt er schmunzelnd fest. „Wenn man gut spielt, muss man sich nicht so quälen.“ Das sei im Fußball nicht anders. Er setzt auf sein Ballgefühl. Übrigens nicht nur vom Fußball, hat Nebel doch zu Haus eine Tischtennisplatte stehen ...
Spaß an langen Ballwechseln
„Wenn man ein bisschen Gespür für den Ball hat, wenn man Badminton oder solche Sachen gewöhnt ist“, sagt ebenfalls Selina aus Mannheim, habe man keine Probleme im Beachtennis. Sie spiele oft Beachvolleyball oder Paddeltennis. Sie und ihr Partner, Lukas aus Harthausen, haben beide zudem Handball-Erfahrung. „Zu gewinnen ist zwar nicht verkehrt“, überlegt Lukas schmunzelnd über das Vergnügen im Beachtennis. „Aber lange Ballwechsel machen einfach Spaß.“
Während vor allem die Neulinge kurz vor Turnierbeginn erste Erfahrungen auf den beiden Sandspielfeldern beim Einspielen sammeln, schlägt Michael Kost, Mannschaftsführer der Zweiten Geinsheimer Tennismannschaft, ein paar Bälle mit seiner Spielpartnerin auf dem Tennisplatz nebenan. „Wir machen das nach der Medenrunde ab und zu“, sagt er zum Beachtennis. „Im Tenniseinzel ist man auf sich alleine gestellt und muss viel rennen“, nennt er den Vorteil im Beachtennis. Tennis sei zudem technisch viel anspruchsvoller. „Beachtennis ist für Anfänger super geeignet.“ Er mag außerdem die Musik im Hintergrund „und mit anderen ein bissel was trinken“, gesteht er schmunzelnd. Indes ist sich Denise aus Schwegenheim sicher: „Es ist schwieriger, sich im Sand zu bewegen.“ Beachtennis sei ein gutes Beine-Po-Training, stellt sie lachend fest und rechnet mit schweren Beinen am Tag danach. Es sei eine Mischung aus Badminton und Tennis.
Im Land die einzige Beachtennis-Anlage
Seit etwa eineinhalb Jahren hat die Tennisabteilung zwei Beachtennisplätze, wo vorher ein kaum genutzter Spielplatz war. „In Rheinland-Pfalz sind wir der einzige Verein, der eine Beachtennis-Anlage hat“, sagt Marco Offenbächer. Es gebe noch Anlagen in Saarbrücken und Ladenburg. Letztere hätten sie sich angeschaut, bevor sie ihre eigene in Geinsheim angelegt hätten. Die Ladenburger hätten ihnen geraten, unbedingt zwei Plätze anzulegen, „damit wir Turniere spielen können“.
Ein Platz messe wie im Beachvolleyball 16 mal acht Meter – in Geinsheim könne man deshalb auch Volleyball spielen. Diesmal hänge das Netz für Mixed- und Frauenspiele 1,70 Meter hoch. In Männerturnieren seien es 1,80 Meter. „Das ist vom Deutschen Tennisbund so vorgeschrieben“, betont Offenbächer.
Zwei Turniere in Geinsheim
In Geinsheim sind es quasi zwei Turniere: eins für die Neulinge und eins für Spieler mit Erfahrung. Am Ende setzen sich im Turnier der Ambitionierten Leon Thuy und Jaron Schwarz (TC Römerberg), im Turnier der Neulinge Marcel Fischer und Christoph Ziegler (Kleinfischlingen) durch. „Aber für alles ist es das erste offizielle Turnier“, weiß Bastian Vogelsang.
Die Schläger stellt der gastgebende Verein. Sie seien alle gleich groß. Aber es gebe sie aus unterschiedlichen Materialien zu unterschiedlichen Preisen „von 50 bis 200 Euro“, sagt Offenbächer. „Vielleicht kann man Beachtennis auch als Einstieg in den Tennissport sehen“, überlegt Turnierleiter Vogelsang.
Kontakt
Wer sich für Beachtennis im SV Geinsheim interessiert, mailt an m.offenbaecher@icloud.com.