Neustadt „Barrierefrei nicht nur hier und da“

Logos, Hinweistafeln oder hier Piktogramme erleichtern den Weg.
Logos, Hinweistafeln oder hier Piktogramme erleichtern den Weg.

Beim Wettbewerb „Tourismus für Alle“ hat das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium zehn Regionen als Sieger ausgezeichnet. Zu ihnen gehören die Teilregionen Neustadt und Landkreis Bad Dürkheim mit der Gemeinde Haßloch, der Stadt Bad Dürkheim und den Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht und Wachenheim, sowie Pfälzer Bergland, Südliche Weinstraße, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis, Germersheim, Ahrtal, Bad Kreuznach/Bad Münster, Nord- und Südeifel, Pfälzer Bergland, Saar-Obermosel und Vulkaneifel. Die Bewerber mussten sich zu Modellregionen zusammenschließen und touristische Gesamtkonzepte einreichen. Touristische Betriebe sollten Angebote für barrierefreien Tourismus schaffen und sich vernetzen. Für den Landkreis Bad Dürkheim und die Stadt Neustadt an der Weinstraße ist Projektmanagerin Theresa Ott zuständig, die sich im Ausschuss für Ortsmarketing, Tourismus und Fremdenverkehr in Haßloch vorgestellt hat. „Wir wollen Barrierefreiheit nicht nur hier und da einstreuen, sondern sie überall erreichen“, betonte die Unterfränkin, die ihr Studium der Integrativen Gesundheitsförderung mit einer Bachelorarbeit über „Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden“ abgeschlossen hat. Seit Anfang des Jahres ist sie halbtags von ihrem Büro in Deidesheim aus tätig. Von der Information über die Anreise bis zur Unterkunft, der Orientierung vor Ort mit Freizeitangeboten, aber auch bis nach der Abreise und Bewertung ist Ott zuständig und zugleich Ansprechpartnerin sowie Koordinatorin für Förderung und Zertifizierungsverfahren. Sie generiert Fördermittel für die touristische Infrastruktur wie das Markieren von Wegen, aber auch für das Marketing. Da sie im Sinne des Projekts nicht zur öffentlichen Infrastruktur zählen, könnten Gastgeber und Gastronomiebetriebe unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden (siehe „Zur Sache“). Hier ist die Projektmanagerin im Gespräch mit Haßlocher Betrieben, wie Ott zusammen mit der Leiterin der Tourist-Information Annika Weiss und dem Ersten Beigeordneten Tobias Meyer (CDU) bestätigte. Laut Weiss habe man mit der Bauverwaltung über Projekte für mehr Barrierefreiheit geredet. Bei der Umsetzung des Konzepts sei es wichtig, „immer die gesamte Servicekette im Kopf zu haben“, betonte Ott außerdem: „Zu viele Schilder an einer einzigen Stelle nützen nun mal auch nichts.“ Deswegen stehe ein „Besucherlenkungskonzept“ im Mittelpunkt, das ab Oktober beantragt werden soll. Ein „Erlebnistrail“ sei geplant, „um alle Angebote sinnvoll zu verbinden“. Darüber hinaus hätten etliche Gastgeber bereits konkretes Interesse gezeigt, erklärte Ott. Betriebe, die das Zertifizierungsverfahren bestehen, sollen künftig an einem einheitlichen Logo auf den ersten Blick erkennbar sein. Wie schon in den Sitzungen zuvor, brachten gleich mehrere Ausschussmitglieder ihren Unmut über den Haßlocher Bahnhof zum Ausdruck, der im Juni bereits von Heidi Horn (Grüne) sehr deutlich thematisiert worden war: Unter anderem monierte Ellen Löwer (CDU), auch im Namen des Kreisseniorenbeirats, erneut „die praktisch nicht vorhandene Barrierefreiheit“ an Gleis 2. Hier gelte es, „das wohl dickste Brett zu bohren“, stimmte Behindertenbeaufragter Franz Krätschmer mit ein. Er regte an, „zuerst eine Art Fragebogen oder Register“ aufzustellen, den die Verwaltung und weitere Mitwirkende abarbeiten könnten. Erst dann mache es Sinn, einzelne Dinge anzugehen. Noch Fragen? —„Tourismus für Alle“ im Internet: www.deutsche-weinstrasse.de/barrierefrei —Europäischer Fonds für regionale Entwicklung: www.efre.rlp.de

Theresa Ott.
Theresa Ott.
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