Neustadt „Bahnhofsvorplatz hat Priorität“

Durchaus auch aus Neugierde: Viele waren gekommen, um den ersten Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Marc Weigel zu erleben.
Durchaus auch aus Neugierde: Viele waren gekommen, um den ersten Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Marc Weigel zu erleben.

Wie schon in den vergangenen Jahren bei seinem Vorgänger Hans Georg Löffler sorgte gestern Abend während der Rede des neuen Oberbürgermeisters Marc Weigel eine im Hintergrund durchlaufende Diaschau für Einblicke in das abgelaufene Neustadter Jahr 2017. Auf ein verbales Resümee verzichtete Weigel aber und konzentrierte sich auf Themen, die Neustadt in diesem Jahr erwarten. Die wichtigsten, die er angesprochen hat: Stichwort Wohnraum Die Wohnungsbaugesellschaft gehe gegen das Problem des mangelnden Wohnraums vor. Für die Neubebauung des Sulo-Geländes fehle nur noch der Satzungsbeschluss des Bebauungsplanverfahrens. „Bemühen werden wir uns darum, den Bereich Böbig als neues Fördergebiet ,Soziale Stadt’ auszuweisen und danach ein integriertes Handlungskonzept zur Stadtentwicklung erstellen zu können.“ Stichwort Gewerbeflächen Im Bereich der Louis-Escande-Straße werde die Stadt Gewerbeflächen schaffen, das sei ihm allerdings noch zu wenig: „Wir müssen uns hier noch weiterentwickeln und das Image, zu wenig wirtschaftsfreundlich zu sein, konsequent widerlegen.“ Stichwort Bahnhofsvorplatz Er hoffe, 2018 eine Entwurfsplanung vorlegen und die Anbindung an die Schillerstraße angehen zu können. Er werde sich intensiv um Fördermittel bemühen: „Das Projekt hat für mich Priorität, ein schneller Erfolg wird aber harte Arbeit und ein bisschen Glück brauchen.“ Stichwort Bauprojekte Weigel hofft, dass in diesem Jahr die Arbeiten am ehemaligen Hertie-Gebäude beginnen. Zudem wünscht er sich, dass die rückwärtige Erschließung der oberen Hauptstraße östlich des Lidl-Markts abgeschlossen wird. Möglich sei 2018 auch der Baubeginn für das Projekt „Wasser in die Stadt“, zumindest für den ersten Abschnitt zwischen Kriegerdenkmal und Elwedritschebrunnen, wobei es auch da noch einen gewissen Abstimmungsbedarf gebe. Stichwort Landesgartenschau Die Landesgartenschau im Jahr 2026 solle zu einem Leuchtturmprojekt für Neustadt werden: „2018 werde ich dem Stadtrat dazu hoffentlich eine beschlussfähige Machbarkeitsstudie vorlegen können.“ Stichwort Kinderbetreuung „Ein ganz wichtiges und dringendes Thema ist der weitere Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen, woran die Verwaltung mit Hochdruck arbeitet.“ 2018 wird die Stadt dafür laut Weigel wie schon in den vergangenen Jahr eine siebenstellige Summe investieren. Stichwort Schulen Diese lägen ihm naturgemäß sehr am Herzen, sagte der ehemalige Gymnasiallehrer. Mittelfristiges Ziel: Abbau des Sanierungsstaus. Für die geplante Ganztagsschule am Leibniz-Gymnasium werde die Stadt die notwendige Infrastruktur bereitstellen, wenn es genügend Anmeldungen gebe. Investitionen seien auch in die Heinz-Sielmann-Schule und für die energetische Sanierung des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums geplant. Was für die Aufwertung der Schullandschaft noch fehle, sei eine von den Eltern stark nachgefragte Integrierte Gesamtschule. Er werde sich in die Gespräche mit dem Land einklinken und die benachbarten Gebietskörperschaften aktiv in die Neustadter Überlegungen einbeziehen: „Hier ziehe ich mit Schuldezernentin Waltraud Blarr an einem Strang, wir werden gemeinsam für einen Erfolg kämpfen.“ Stichwort Weindörfer Sie prägten den Charme der Stadt Neustadt, und ihre Weiterentwicklung liege ihm ebenfalls sehr am Herzen: „Wir sollten gemeinsam die Stärken und Chancen herausarbeiten und zum Beispiel in den Bereichen Mobilität, Nahversorgung, Wohnen und Kultur eigene teilräumliche Konzepte für jedes Weindorf erstellen.“ Stichwort nicht Angesprochenes Seine Rede sei natürlich unvollständig, denn wichtige Themen fehlten: zum Beispiel Kultur, Sport, Tourismus, die Attraktivität der Innenstadt, die Sauberkeit, generationenübergreifende Neubauprojekte, eine Optimierung der Verkehrssituation, eine Verbesserung des Radverkehrs. „Und dann kommen ja noch Ihre Ideen und die der Politik hinzu, denen ich offen und mit Interesse entgegensehe.“

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