Neustadt „Baggerwette ist noch allgegenwärtig“
Schmitshausen. Markus Lanz hat am Samstag vor einer Woche das Aus für die ZDF-Fernsehsendung „Wetten, dass?“ verkündet (wir berichteten mehrfach). Die RHEINPFALZ hat sich mit dem Wettkönig und Baggerführer Ralf Rabung aus Schmitshausen bei Zweibrücken über „Wetten, dass?“, den aktuellen Moderator Lanz und eine neue Wettidee unterhalten, die ebenfalls keine Zukunft mehr hat.
Für mich war es traurig, als Gottschalk aufgehört hat. Für mich ist die Sendung seitdem auch tot. Die Sache ist seitdem definitiv zum Scheitern verurteilt. Man kann beispielsweise nicht „Schlag den Raab“ mit Jürgen Drews als Moderator machen, das passt einfach nicht. Es gibt Sendungen, die sind irgendwann auf ihrem Höhepunkt, und den Erfolg kann man nicht kopieren. Markus Lanz ist für Sie der falsche Mann als „Wetten, dass?“-Moderator? Ja. Er ist ein super Talker, ich sehe ihn auch gerne im Fernsehen. Bei ernsten Themen kann er hinterfragen, dafür ist er der richtige Mann. Da wäre wiederum Gottschalk mit seiner Spaß-Ader der Falsche. Für die Unterhaltungssendung, für die man ein lockeres Mundwerk haben und die entsprechende Präsenz an den Tag legen muss, passt der Lanz nicht. Er ist auch nicht Hollywood-erfahren wie Gottschalk, der kann alleine schon mit seinen Nachbarn in Hollywood glänzen. Wie haben Sie den Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch im Fernsehen empfunden? Für mich war das ein Schock und traurig. Aber sowas kann passieren, wenn man ehrlich ist, gehört das zum normalen Risiko. Das war ja nicht die einzige Wette bei „Wetten, dass?“, die mit einem hohen Risiko verbunden war. Da gab es in der Vergangenheit ganz andere gefährliche Wetten. Beispielsweise, als ein Kandidat mit einem BMX-Rad über eine Rampe fuhr und über den Dachgiebel eines Hauses gesprungen ist. Es ist reines Glück, dass nicht schon zuvor etwas passiert ist. Bis sowas passiert, war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Hätte man nach dem Unfall die Sendung schon einstellen sollen? Nein, finde ich nicht. Es wäre naiv zu denken, dass niemals ein Unfall passieren könnte. Die haben Jahre lang Glück gehabt mit ihren auch sehr gefährlichen Wetten. Der Unfall wurde überdramatisiert. Das kann man mit genügend Abstand zu dem Betroffenen, wie ich ihn habe, natürlich leicht sagen. Für die Familie ist das natürlich traurig. Aber für mich ist das kein Grund, die Sendung sterben zu lassen. Vielleicht war das für Thomas Gottschalk auch ein willkommener Grund für den Abschied. Werden Sie noch auf Ihre Wetten angesprochen? Ja. Die Baggerwette ist noch immer allgegenwärtig und ich werde fast täglich auf der Baustelle irgendwie darauf angesprochen oder daran erinnert, und wenn es nur ein kurzer Witz von Kollegen ist. Die zweite Wette hingegen ist in Vergessenheit geraten. Sehr viele Leute wissen auch gar nichts von der zweiten Wette. Bei der ersten wurde ich halt auch Wettkönig, das hat sich anders herumgesprochen als der dritte Platz. Aber wir zwei, Christian Kühn und ich, werden das natürlich nie vergessen. Das war für uns eine absolut geile Nummer. Bei der Baggerwette waren Sie ganz allein? Ja, als Kandidat schon. Aber man darf zehn Personen mitbringen, als Fanclub sozusagen. Das waren meine Familie und eben mein Kumpel Christian. Auf der After-Show-Party wurde dann die Idee geboren, dass ich ihn irgendwann auch noch mit einer Wette dorthin bringe. Gibt es Ideen, mit denen Sie sich gerne noch einmal bei „Wetten, dass?“ beworben hätten? Kurioserweise haben wir vor zwei Wochen zusammengesessen, als mir eine sensationelle Idee gekommen ist, bei der ich mir sicher bin, dass ich mit der wieder um den Wettkönig mitgespielt hätte. Sensationell einfach. Sie machen es aber spannend. Ist die Idee jetzt gestorben, oder kann man sie anderweitig nutzen? Zu Lanz wäre ich anfangs, glaube ich, damit nicht gegangen. Seit Lanz ist „Wetten, dass?“ für mich uninteressant. Ich habe es auch nur einmal geschaut. Doch ich bin neugierig und hätte gerne gesehen, was sich geändert hat seit Gottschalk. Ich werde die Wette jedenfalls nicht mehr einreichen, das ist zu kurzfristig. Vielleicht kann man die Idee noch für etwas anderes verwenden, beispielsweise das Supertalent oder sowas. Um was geht es denn bei der neuen Idee? Es hat wieder etwas mit einem Bagger zu tun. Ich habe die Idee, mit einem Bagger den Zauberwürfel zu lösen. Ein Freund von mir kann diesen Zauberwürfel fast blind lösen. Er müsste mich einweisen, ich habe am Bagger einen Sortiergreifer, der sich dafür eignet. Dreimal linksrum, einmal rechtsherum, und am Schluss den gelösten Würfel mit dem Sortiergreifer in den Himmel halten. Mit dieser Wette hätten wir bestimmt noch mal den ersten Platz erreicht. Sie haben nicht bei „Wetten, dass?“ angerufen mit der Idee? Nein, für mich kam die Ankündigung, dass es nur noch drei Sendungen gibt, ziemlich überraschend. Die sind bestimmt schon ausgefüllt mit Wetten bis dahin, und für uns wäre die Zeit fürs Training auch zu knapp. Sie sind also immer noch auf dem Bagger-Trip? Ja, definitiv, davon komme ich auch nicht mehr weg. Ich werde weiterhin jeden Tag krumme Ideen haben und sicher noch mal irgendwo mit dem Bagger aufschlagen, mit irgendetwas.