Neustadt „Bürckel“ im Saalbau
Bürckel, 1895 in Lingenfeld geboren und 1944 in Neustadt wohl eines natürlichen Todes gestorben, war Hitlers Mann in der Pfalz und im Saargebiet mit Dienstsitz Villa Böhm und luxuriösem Jagdhaus im Wald bei Eisenberg, ein nach außen oft täuschend jovial auftretender rabiater Antisemit und Säufer, der sich rühmte, seinen Gau als erstes „judenfrei“ gemacht zu haben, wie es in der Sprache der Nazis hieß.
Der Pfälzer Schriftsteller Peter Roos (70) greift in seinem Stück, dem intensive Recherchen zugrunde liegen, die Geschichte dieses pfälzischen Mannes auf – allerdings aus der Perspektive seiner Frau Hilde, die, gerade noch geachtete Gattin eines hohen Funktionärs, nach Kriegsende nun als Witwe eines Verfemten um die Beamtenpension kämpfen muss – obwohl sie doch von rein gar nichts gewusst haben will. Pfalztheater-Star Hannelore Bähr übernimmt diese schwierige Rolle und macht nach Ausweis der Kritikerstimmen einfach alles goldrichtig. „Die wunderbare Hannelore Bähr – keineswegs nur wegen der langen Jahre im Ensemble die unangefochtene Charakter-Königin des Pfalztheaters – brilliert auf einem Tour-de-Force-Ritt der Gefühle, der alle Seelen- und Geistesregungen der ,Frau Gauleiter’ auslotet“, schrieb zum Beispiel Rheinpfalz-Redakteur Rainer Dick nach der Premiere.
Eine Einführung zu dem Stück findet um 19.15 Uhr im Beethovensaal statt. Karten gibt es online unter www.ticket-regional.de, bei allen Ticket-Regional- Vorverkaufsstellen (zum Beispiel Tabak Weiss Neustadt) und bei der Kulturabteilung Neustadt (Hetzelplatz 1). Auch diese Veranstaltung ist Teil der aktuellen Rabatt-Aktion der Kulturabteilung, das heißt, beim Kauf von zwei Karten gibt es eine dritte kostenlos.