Neustadt Auf verschlungenen Wegen zum Buch

Die Illustratorin Manja Adamson und die Autorin Sandra Lehmann, beide mit Pfälzer Wurzeln, entwickelten gemeinsam die Idee zu „M
Die Illustratorin Manja Adamson und die Autorin Sandra Lehmann, beide mit Pfälzer Wurzeln, entwickelten gemeinsam die Idee zu »Matti und Max«. Die Drittklässler aus Mußbach, Gimmeldingen, Diedesfeld und Winzingen waren vom Ergebnis sehr angetan.

«Neustadt». Rund 100 Drittklässler waren am Mittwoch mucksmäuschenstill, als Sandra Lehmann in der Neustadter Stadtbücherei aus ihrem Buch „Matti und Max – Abenteuer auf Kreta“ vorlas. Vor den Augen des gespannten Publikums zeichnete zudem die ursprünglich aus St. Martin stammende Illustratorin Manja Adamson die passenden Szenen zu den jeweiligen Kapiteln.

Adamson und Lehmann haben „Matti und Max“ gemeinsam entwickelt. Mittlerweile gibt es sogar schon einen zweiten Band. Die beiden Frauen leben inzwischen in Darmstadt, haben aber beide Pfälzer Wurzeln. Lehmann stammt aus Wachenheim, Adamson machte ihr Abitur am Neustadter Leibniz-Gymnasium. Lehmann berichtete den Schülern auch, wie es überhaupt zu dem Buch kam. Die Geschichte sei zunächst nur für den Eigenbedarf gedacht gewesen. Da sie kein spannendes Reiseabenteuer für ihren Sohn gefunden habe, sei die Idee entstanden, einfach selbst eine Gesichte zu erfinden. Ihre Freundin Maja, die Grafikerin, war begeistert und bot sofort an, die Bilder zum Text zu schaffen. Trotzdem habe die Arbeit am ersten Band dann noch rund vier Jahre in Anspruch genommen. „Ich bin von Beruf Apothekerin und konnte immer höchstens einen halben Tag in der Woche an dem Buch schreiben“, erklärt Lehmann. Bei ihrer Lesung bezog sie die Kinder aus Mußbach, Gimmeldingen, Diedesfeld und von der Ostschule von Beginn an immer wieder mit ein. Zunächst verriet sie, wie sich Matti und Max am Flughafen auf Kreta kennen lernen. Später entdecken sie die Höhlen in Matala und einen Mann, der sich als „Blumenkind“ bezeichnet. Er ist gewissermaßen der „letzte Hippie“ aus den späten 60er Jahren. Mit einer „Zeitrakete“ lockerten Lehmann und Adamson die Lesung auf und flogen mal schnell in diese ferne Vergangenheit, wobei der Song „Blowing in the Wind“ die Szene untermalte. Dann entdecken die beiden Jungs in der Höhle eine geheimnisvolle Blechdose, in der sich, wie sollte es anders sein, eine Schatzkarte befindet. An dieser Stelle endete die Lesung, und die Kinder stellten viele Fragen. So erzählte Adamson, wie man überhaupt Illustratorin wird. Für zukünftige Zeichner hatte sie den Rat, einfach immer weiter zu üben. Kunst sei schon in der Schule ihr Lieblingsfach gewesen, und später habe sie das Fach selbst studiert. Erstaunt waren die Kinder, dass die Zeichnungen vollkommen ohne Lineal entstehen. Inzwischen ist der zweite Band „Matti und Max: Abenteuer in New York“ erschienen. Weil die beiden Macherinnen inzwischen den Dreh raus und die Charaktere aller Hauptpersonen schon im ersten Band angelegt hatten, ging der Schaffensprozess wesentlich schneller vonstatten. Nach zwölf Monaten war das Buch fertig. Es handelt von einer Städtereise während des Jahreswechsels. In New York geht es um verschwundene Gemälde und einen Dackel, der ebenfalls nicht mehr auffindbar ist. Während des Abenteuers merken die beiden Jungs auch, wie hilfreich gute Englischkenntnisse sind. Und am Schluss des Buches gibt es leckere Rezepte von Blaubeer-Muffins, Brownies, Pancakes und French Toast. Nebenbei erfahren die Leser auch eine Menge über die Sehenswürdigkeiten und die Museen der Metropole. Auch der bereits zur Hälfte fertig gestellte dritte Band wird sich mit einer Großstadt befassen: Er spielt in Berlin. Lesezeichen Der erste Band der „Matti und Max“-Serie, „Abenteuer auf Kreta“ haben Lehmann und Adamson noch in Eigenregie herausgebracht (142 Seiten, 12,80 Euro), Band 2, „Abenteuer in New York“ ist in dem auf Reiseliteratur für Kinder spezialisierten Verlag Biber und Butzemann erschienen (128 Seiten, 14,50 Euro). Weitere Infos unter www.mattiundmax.de.

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