Neustadt Auf das Schneeflockensymbol achten

Wer auf der Straße nicht kalt erwischt werden will, sollte nun rasch einen Werkstatttermin zum Reifenwechsel vereinbaren. Spätestens nach dem ersten Frost ist hier Hochkonjunktur. Der ADAC und der ACE erklären, worauf es bei den Winterreifen ankommt.

Ob Autofahrer die Reifen vom Vorjahr noch einmal nutzen können, hängt von der Profiltiefe ab. Grundsätzlich sind 1,6 Millimeter das Mindestmaß. Der ADAC warnt aber schon vor Reifen mit weniger als vier Millimetern Profiltiefe. Diese seien nur bedingt winterfähig. Auch sollten die Reifen nicht älter als acht Jahre sein. Warten, bis es wirklich winterlich wird, braucht niemand. Nach Angaben des Auto Clubs Europa (ACE) müsse sich kein Autofahrer Sorgen machen, dass die weiche Gummimischung eines Winterreifens bei trockener Fahrbahn problematisch sein könnte. Zwar gebe es noch einen spürbaren Unterschied zu Sommerreifen. Doch dieser sei längst nicht mehr so gravierend wie noch vor einigen Jahren. Erst bei einer „im Alltag eher unüblichen scharfen Fahrweise“ mache sich ein leicht verzögertes Ansprechen auf Lenkbewegungen und eine etwas geringere Seitenführung bemerkbar, so der ACE. Auch beim Bremsweg auf trockener Fahrbahn hätten Tests nur geringe Abweichungen zu Sommerreifen ergeben. Demgegenüber stellen die Experten die Vorteile bei winterlichen Verhältnissen heraus. „Je kälter und rutschiger es wird, desto mehr können Winter-Spezialisten glänzen“, so der ACE. Beim Kauf neuer Winterreifen sollten Autobesitzer nicht nur auf die „M&S“-Kennzeichnung für „Matsch und Schnee“ achten, sondern auch auf das zusätzliche Schneeflockensymbol. „M&S“-Reifen genügen zwar den gesetzlichen Anforderungen, sind aber häufig nur eingeschränkt wintertauglich, betont der TÜV Rheinland. In Deutschland sind bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte für Autos und motorisierte Zweiräder Pneus vorgeschrieben, die mindestens die „M&S“-Kennzeichnung auf der Flanke haben. Beim Reifenkauf ist Autofahrern in Deutschland Qualität wichtiger als der Preis. Eine Umfrage der Sachverständigenorganisation KÜS unter 1000 Fahrzeughaltern ergab, dass bei der Suche nach dem richtigen Modell 58 Prozent auf Testergebnisse zum Beispiel von Fachzeitschriften und Automobilclubs vertrauen, 55 Prozent folgen der Empfehlung des Verkäufers. Autofahrer, die bei winterlichen Straßenverhältnissen noch mit Sommerreifen unterwegs sind, riskieren ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Außerdem droht der Verlust des Versicherungsschutzes, so die Experten. (dpa/tmn/msw)

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