Am Rande der Bande 1. FC 08 Haßloch: Klebebilder fürs Sammelalbum

Ab heute wird geklebt: Fotos von 8-Sportlern fürs Haßlocher Sammelalbum.
Ab heute wird geklebt: Fotos von 8-Sportlern fürs Haßlocher Sammelalbum. Foto: Edeka/frei

1. FC 08 Haßloch: „Hat einer einen Berac zu viel?“

Wenn man sich an seine Schulzeit erinnert, denkt man oft weniger an die Lerninhalte, die damals hätten vermittelt werden sollen, sondern eher an Ereignisse, die sich vor oder nach dem Unterricht oder in den Pausen abgespielt haben. In den 1970er-Jahren waren es unter anderem Sammelalben, die einen als Schüler in den Bann gezogen haben. Vor allem vor Großereignissen wie Fußball-Welt- und -Europameisterschaften musste ein Teil des Taschengeldes für kleine Klebebilder herhalten. Und trotz ständiger Tauschbörsen auf den Schulhöfen hatte man das Porträt manchen Kickers fünffach, während einem die dringend benötigten Bildchen eines anderen Fußballers, um eine Seite komplettieren zu können, nie in die Hände gefallen sind.Dass ein Album einmal mit Bildern von Aktiven eines Amateurvereins gefüllt werden kann, schien bis vor kurzem noch undenkbar. Jetzt ist es aber tatsächlich soweit. Am Samstag, 14 Uhr, wird im Haßlocher Edeka-Markt mit einer großen Party ein Album präsentiert, in das ausschließlich Sportler und Funktionäre des 1. FC 08 Haßloch geklebt werden. „Auch ich habe früher solche Bilder gesammelt. Und als ich von einem Verlag gefragt wurde, ob ich mir so etwas in Haßloch vorstellen könne, habe ich sofort an den FC 08 gedacht, da es ein großer Verein mit drei Sportarten ist“, erzählt Edeka-Geschäftsführer Benjamin Stiegler seine Beweggründe für den Start der Aktion. Der stellvertretende 08-Vorsitzende Michael Deigentasch hat die Idee schließlich von Vereinsseite organisiert. „Das war sehr nervenaufreibend. Es waren sechs Fototermine, bis alle Spieler und Trainer der Fußball- und American-Football-Mannschaften sowie der CCH Cheerleader abgelichtet worden waren“, berichtet Deigentasch. Auch historische Aufnahmen habe er organisieren müssen. Insgesamt gebe es 533 verschiedene Sticker, die ausschließlich im Haßlocher Edeka-Markt erworben werden können. Demnächst könnte es also auf einem Haßlocher Schulhof folgendes Anliegen geben: „Ich habe Patrick Coenen doppelt. Hat jemand von euch einen Martin Berac zu viel? Dann hätte ich die Erste Fußballmannschaft komplett ...“ (dil)

VfL Duttweiler: Mit einer Bitte fing es an

Sportlicher Höhenflug und ein Jubiläum zur gleichen Zeit: Ein besseres Timing kann es kaum geben, denn die Tischtennis-Abteilung des VfL Duttweiler feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu ist die Bevölkerung am Samstag ab 15 Uhr in die Festhalle in Duttweiler eingeladen. „Wir laden zwar zur Jubiläums- und Meisterfeier ein, bleiben aber dabei deutlich abseits eines großen Festaktes“, verspricht Abteilungsleiter Helmut Braun.Aktuell schwimmt die VfL-Tischtennisabteilung auf einer Erfolgswelle. Gerade die Schülerinnen haben es in den vergangenen beiden Jahren geschafft, sich über die Region hinaus einen Namen zu machen. Zweimal in Folge haben sie sich für die deutschen Mannschaftsmeisterschaften qualifiziert. Beim Herrenteam läuft es ebenfalls rund. Die junge Mannschaft, in der drei Spieler stehen, die auch noch in der U18-Klasse spielberechtigt sind, führt als Aufsteiger die Tabelle der Bezirksliga an. Die Frauen, identisch mit dem erfolgreichen Schülerinnenteam, haben die Herbstmeisterschaft in der Bezirksliga in der Tasche und klopfen kräftig an die Tür zur 2. Pfalzliga Ost an. Aktuell gehen vier Herrenmannschaften, ein Damenteam, sowie jeweils zwei Schüler- (U15), Jugend- (U18) und Bambini-Crews (U12) in den VfL-Farben an die Tische. Die Wurzeln des Tischtennis in Duttweiler reichen bis 1946 zurück, als der Gesamtverein am 9. Juni gegründet worden ist. In einem Schreiben vom 1. Mai 1946 an den Bürgermeister von Duttweiler bittet Jakob Müller diesen um eine Bestätigung, dass von Seiten der Gemeinde keine Bedenken wegen der Gründung des Sportvereins bestehen. Diese wird benötigt, damit Müller die Gründungsdokumente der französischen Militärregierung schicken kann. Das Schriftstück von damals ist heute im Original im Stadtarchiv in Neustadt zu sehen. Müller war kurz vor Kriegsende wegen der Liebe zu seiner Frau Ida von Worms nach Duttweiler gekommen und wollte dort Fußball spielen. Die Gründungsversammlung wählte ihn zum VfL-Vorsitzenden, was er bis 1952 blieb. Ebenfalls 1946 hatte er mit Erich Wappler schon die Tischtennis-Abteilung des VfL Neustadt gegründet. In Duttweiler sorgte er dann ab 1949 dafür, dass Tischtennis im Saal Seyband, einer Gaststätte, gespielt wurde. Müller war auch die große Triebfeder, als der Pfälzische Tischtennis-Verband 1949 in Neustadt gegründet wurde. Bis 1971 stand er an dessen Spitze. 1951 war er Initiator des Zusammenschlusses der Verbände Hessen, Pfalz, Rheinhessen, Rheinland und Saarland zum Südwestdeutschen Tischtennis-Verband. Auch hier ging er 18 Jahre lang voran. Unter seiner Ägide als Ortsbürgermeister in Duttweiler fiel der Bau der Festhalle. Am 7. November 1983 starb Müller im Alter von 72 Jahren in Duttweiler. (lam)

Ein Bild aus den 1980er-Jahren. Fünf Herren aus dieser Zeit sind heute noch als aktive Spieler dabei: ganz links Abteilungsleite
Ein Bild aus den 1980er-Jahren. Fünf Herren aus dieser Zeit sind heute noch als aktive Spieler dabei: ganz links Abteilungsleiter Helmut Braun, rechts daneben im Trainingsanzug Heinz Schnebel, vordere Reihe Zweiter von rechts Spielleiter Harald Haak, Dritter von rechts Cheftrainer Michael Ritter. Reinhard Braun ist nicht auf dem Foto.Spieler Foto: VfL Duttweiler/frei
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