Neustadt „ Dr. Will & The Wizards“ laden zur musikalischen Voodoo-Party auf der Haardt

Zelebrierte Durchgeknalltheit: Willi Hampel alias Dr. Will.
Zelebrierte Durchgeknalltheit: Willi Hampel alias Dr. Will.

Er gilt als einer der schrillsten Typen der Münchener Musikszene: Willi Hampel, europaweit bekannt unter seinem Künstlernamen „Dr. Will“. Von sich selber behauptet er, mit seiner Schamanenstimme Lebende und Tote wecken und beschwören zu können, seine musikalische Ausrichtung sei eine satte Dosis Blues mit New-Orleans-Feeling, einer Portion Rootsmusic, einem gehäufter Esslöffel Rock und eine kräftige Portion Durchgeknalltheit. Auch über seine Band, „The Wizards“ sagt er aus, sie sei „höllisch gut“, allerdings hätten alle Mitglieder einen kleinen „Hackenschuss“. Ganz ohne schwarzen Humor geht bei dem bayerischen Urgestein eben gar nichts, auch nicht während seiner Auftritte. Davon kann sich das Publikum in Neustadt am Samstag, 1. Juli, ab 20 Uhr im Hof des Weinguts Müller-Catoir auf der Haardt überzeugen.

Auf der Bühne sind das körperliche und künstlerische Schwergewicht und seine Band eine ganz heiße Nummer. Wenn Hampel im roten Anzug und Zylinder seine Voodoo-Groove-Show abzieht, bleibt kein Auge trocken. Erinnerungen an Captain Beefheart werden wach, erdiger Swamp-Sound tönt aus den Lautsprechern und der verrückte Doktor wirbelt, wenn er nicht gerade sein Stehschlagzeug bearbeitet, wie ein Derwisch über die Bühne. Gitarrist und Banjo-/Mandolinenspieler Uli Kümpfel, Gitarrist Sashmo Bibergeil und Kontrabassist Jürgen Reiter stehen ihrem Frontmann dabei in nichts nach.

Auch im Studio ist das Quartett eine Klasse für sich. Für ihre aktuelle Langspielplatte „I Want My Money Back“ wurde es mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet. Über dieselbe Ehrung durfte sich die Band 2015 schon einmal freuen, damals für „Cuffs Off“. Auf diesen und den anderen „Dr. Will & The Wizards“-Scheiben wird deutlich, wie sehr Hampel die Musik der Südstaaten der USA in sich aufgenommen hat, als er sich Mitte der 90er Jahre zum ersten Mal in New Orleans aufhielt.

Zurück in Deutschland formierte er zunächst die „Medicine Men“, dann die „Gangsters Of Love“, bis er 2004 mit den „Wizards“ seine Idealbesetzung fand. Die Gruppe ist seither vornehmlich im süddeutschen Raum unterwegs – in Neustadt war sie zum letzten Mal vor fünf Jahren. Warum Will und Co. sich das noch antun, begründet der 61-Jährige so: „Deutschland braucht jetzt mehr Voodoo, einfach mehr Magic, mehr Mardi-Gras-Party und jede Menge Spaß und Whiskey.“ Karten bei allen bekannten Vorverkaufstellen, unter 0631 37016606 oder www.reservix.de.

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