Neustadt Zur Sache: Wohnen in Neustadt

„Eine Wohnung in Neustadt zu mieten, wird immer schwieriger.“ Das sagt Ralph Brunner, Geschäftsführer des Neustadter Immobilienbüros Century 21. Dass die Makler im Wohnungsmarkt fast außen vor sind, liegt daran, dass freie Wohnungen so gut wie nie auf den Markt kommen. Die Vermieter müssten sich um Nachmieter keine Sorgen machen, so Brunner. Um die Maklerprovision zu sparen, die seit der Gesetzesänderung 2015 der Auftraggeber übernehmen muss, würden Makler im Mietgeschäft von Eigentümern meist gar nicht eingeschaltet. Brunner: „Wir kommen fast nur bei Kauf oder Verkauf zum Zug.“ Brunner beobachtet, dass sich die Situation auch dadurch verschärft, dass private Mehrfamilienhäuser aus der Sozialbindung herausfallen und anschließend aufwendig saniert werden, um sie als Eigentumswohnungen zu Quadratmeterpreisen von 2300 Euro und mehr zu verkaufen – wie jüngst in Winzigen geschehen. „Damit wird dem Markt bezahlbarer Wohnraum genommen“, so der Immobilienexperte. Wie beim Kauf gibt es auch bei der Miete ein Stadt-Land-Gefälle von rund 20 Prozent. Brunner schätzt den aktuellen Mietpreis für Neubau-Wohnungen in Neustadt auf neun bis zehn Euro Kaltmiete pro Quadratmeter, im Lambrechter Tal liege er bei sieben bis 7,50 Euro. Dieses Gefälle gelte allerdings nur für den westlichen Teil des Landkreises Bad Dürkheim von Neustadt aus gesehen. In Deidesheim oder im südpfälzischen Maikammer würden die Preise auf Neustadter Niveau liegen. Schnäppchen seien rar, aber nicht ausgeschlossen. „Kürzlich wollte ein Hausbesitzer nur 6,50 Euro auf der Hambacher Höhe. Die Wohnung war nach einem Tag vermietet“, berichtet Brunner.

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