Neustadt Zur Sache: Geschichte der Waldmannsburg

Nicht zweifelsfrei feststellbar ist heute, wer das Gebäude etwa um 1784 als Wohnhaus erbaut hat. In Frage kommen Franz Ignaz Waldmann, Schaffner (Verwalter) von St. Lambrecht, oder sein Sohn Franz Josef Maria Waldmann, der seinem Vater als Schaffner der Heidelberger Universität nachfolgte, je nach historischer Quelle. Den Namen des Erbauers hat das Anwesen behalten, obwohl es mehrfache Besitzerwechsel erlebte. Im frühen 19. Jahrhundert wurde um das Anwesen ein terrassenartiger „Lustgarten“ in Form eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Seit Mitte des 19. Jahrhundert begann nach einem Umbau der Betrieb als Gaststätte. Diese entwickelte sich ab der Gründerzeit zu einem beliebten Ausflugslokal. In der wechselvollen Geschichte gab es Pläne zur Nutzung als Kriegererholungsheim für Veteranen des Ersten Weltkriegs, später dann als Beamten-Erholungsheim der Stadt Ludwigshafen. Kurzzeitig diente es während des Zweiten Weltkrieges als Schwesternschule des Roten Kreuzes, der Keller wurde zum Bunker ausgebaut. Nach Kriegsende war die Waldmannsburg französisches Wachlokal und Internierungslager für Nationalsozialisten. Bis in die 80er Jahre wurde es immer mal wieder als Gaststätte genutzt; von Mitte der 80er bis Ende der 90er Jahre waren dort Asylbewerber untergebracht. Seither steht es leer. (heye)

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