Neustadt Zur Sache: Das Rennen

Am Sonntag um 14.30 Uhr war für Jamie Green die Welt wieder einigermaßen in Ordnung. Als Sechster war der Rosberg-Fahrer beim DTM-Rennen auf dem Lausitzring bester Audi-Pilot. Und das mit einer besonderen Strategie: Schon nach einer Runde war der Brite, von Platz 16 gestartet, an die Boxen zum Räderwechsel gekommen. „Jamie hatte noch zwei frische Sätze Reifen“, erklärte Rosberg-Teamchef Arno Zensen, „wir hatten darauf spekuliert, dass es eine Safetycar-Phase gibt.“ Die gab es jedoch nicht. Also musste Green 33 Umläufe auf einem Satz Reifen absolvieren. „Jamie ist unheimlich clever gefahren“, lobte Zensen. „Es war ein Risiko, aber es hat sich ausgezahlt“, sagte Jamie Green. Ganz im Gegensatz zum Rennen am Samstag. Nach nur wenigen Metern, schon 100 Stundenkilometer schnell, knallte Green seinem Markenkollegen Nico Müller ins Heck. „Meine Kupplung hat rückartig zugemacht, gerade als die Lichter ausgegangen sind“, sagte Müller. „Ich habe ihn nicht gesehen“, entschuldigte sich Green, „weil ich ganz dicht hinter René gefahren bin.“ Während Rast die Gefahr erkannte und reagierte, crashte Green. Kaum war das Safetycar weg, erwischte es René Rast spektakulär (siehe Interview). Nach dem ersten Schock packten die Rosberg-Mechaniker an, richteten zumindest Greens Auto für den nächsten Tag her. Der Fahrer dankte es mit einigen Punkten. „Fürs Selbstvertrauen der Mannschaft ist das sehr wichtig“, so Green. Trotzdem sorgt sich Teamchef Zensen angesichts des Rückstandes von Audi gegenüber BMW und Mercedes, die mit Edoardo Mortara und Gary Paffett die Sieger des Wochenendes stellten, vor den nächsten Rennen. „Unser Ziel muss es sein, wieder bestes Audi-Team zu werden“, so Zensen.

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