Neustadt „Zeit drängt, aber es fehlen Zuschüsse“

Kopf-Arbeit: Relief im Turmraum.
Kopf-Arbeit: Relief im Turmraum.

Die Turm-Initiative bittet die Gemeinde um Unterstützung bei der Renovierung des Turmraums der Christuskirche. Bei der am 5. Oktober zu Ende gegangenen Bürgerbeteiligung zum Haushalt hat sie eine entsprechende Anregung eingebracht.

Die Turm-Initiative will, wie berichtet, den um 1350 entstandenen Chorraum der früheren Ulrichkapelle in der Christuskirche restaurieren. Der Boden soll auf das ursprüngliche Niveau abgesenkt, die unter Putz verborgenen Wandmalereien sollen freigelegt werden. Außerdem soll ein behindertengerechter Zugang zum Chor und zur Kirche geschaffen werden. Die Turm-Initiative will schon im kommenden Jahr starten, um einen Beitrag zur Belebung des Ortskerns zu leisten. Im renovierten Turmraum könnten Marktkonzerte und Ausstellungen oder auch standesamtliche Trauungen stattfinden. In einem Brief an Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) hat die Turm-Initiative vorgeschlagen, dass die politische Gemeinde bei der Aufstellung des Doppelhaushalts 2019/20 einen Zuschuss für die vorgesehene Renovierung des ältesten baulichen Relikts aus dem Mittelalter in Haßloch einplant. Bis zum 5. Oktober konnten die Bürger vier Wochen lang Vorschläge zum Haushalt einbringen. Insgesamt haben sich zwölf Bürger mit Vorschlägen und Anregungen an der Aufstellung des Haushalts beteiligt. Teilweise wurden von einer Person gleich mehrere Vorschläge eingereicht, sodass insgesamt über 20 Ideen vorliegen (wir werden noch berichten). In ihrem Brief an Lorch schreibt die Turm-Initiative, sie wolle an die gute Zusammenarbeit der Vergangenheit anknüpfen. Für die Außenrenovierung und die Realisierung des Turmaufstiegs seien der politischen Gemeinde als Bauherrin Kosten von 60.000 Euro entstanden, die dann geteilt wurden: Die Turm-Initiative habe damals 30.000 Euro an die Gemeinde überwiesen. „Für uns drängt die Zeit“, so die Turm-Initiative, 2019 soll das Projekt „Zurück zum Original des Jahres 1350 – der Turmraum der Ulrichkapelle, heute Christuskirche“ verwirklicht werden, „es fehlen aber Zuschüsse“. Architekt Rudi Einholz, der das Projekt ehrenamtlich als Baufachmann begleitet, hatte die Kosten für den ersten Bauabschnitt, die Tieferlegung des Bodens um etwa 1,30 Meter auf das ursprüngliche Niveau, auf 90.000 Euro beziffert. Es gehe um das kulturelle Erbe von Haßloch, so die Turm-Initiative. Bei dem Vorhaben handle es sich um ein überkonfessionelles Projekt, das zum kulturellen Leben von Haßloch und zur Belebung des Ortsmittelpunkts beitrage. Über 200 Bürger hätten bei der Unterschriftensammlung das Anliegen der Turm-Initiative, die Gemeinde um einen Zuschuss zu bitten, unterstützt. Die frühere Haßlocher Landtagsabgeordnete Helma Schmitt (CDU) und die derzeitige Haßlocher Landtagsabgeordnete Giorgina Kazungu-Haß (SPD) hätten ebenfalls unterschrieben. Die Turm-Initiative hat alle Fraktionen des Gemeinderats mit der Bitte, sie über das Projekt informieren zu dürfen, angeschrieben. Zur Information empfiehlt die Turm-Initiative, im Internet über die Suchmaschine „Haßloch Turm 20“ oder „Haßlochturm20“ einzugeben: Ein zehnminütiger Film stellt das Projekt vor. „Ohne die politische Gemeinde wird das Vorhaben nicht gelingen“, betonte gegenüber der RHEINPFALZ der Vorsitzende der Turm-Initiative, Haro Schreiner. Es gehe nicht darum, das die Kirche einen zusätzlichen Raum erhalte, sondern darum, einen „Ankerpunkt“ im Ortszentrum für eine vielfältige Nutzung zu schaffen.

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