Neustadt Wie Köln gegen Bayern München

Der Neustadter Albert Becker ging gegen Merzig ebenso leer aus wie seine Teamkollegen.
Der Neustadter Albert Becker ging gegen Merzig ebenso leer aus wie seine Teamkollegen.

«Hassloch/Neustadt.» Nur einen Satzgewinn von Christian Schöndorf gab es am Mittwoch bei der Begegnung des TC Grün-Weiß Neustadt gegen den TC Schwarz-Weiß Merzig in der Tennis-Oberliga der Herren-65. Somit ging diese Begegnung mit 21:0 an die Gäste aus dem Saarland.

Schon zu Beginn, als die ersten drei Einzel im zweiten Satz waren, ahnte der Neustadter Mannschaftsführer Carl-Heinz Wehr, dass sein Team ohne Chance sein wird. „Das ist vom Gefühl her so, als spiele der 1. FC Köln gegen Bayern München“, verriet er. Obwohl es für die Spieler schon von Anfang an klar sei, dass man wohl nicht gewinnen werde, spiele man dennoch mit Freude und Spaß an der Bewegung, so Wehr. Schöndorf kämpfte in der ersten Runde gegen Franz Wagner, der zwei Leistungsklassen besser eingestuft ist. Nach einem 6:7 im ersten Satz für Wagner gewann Schöndorf den zweiten Satz mit 6:2. Damit ging es in den Match-Tiebreak. Dort verlor Schöndorf mit 9:11. Trotz der starken Regenfälle in der Nacht war der Platz gut bespielbar. „Das ist wichtig, wenn die Gäste so eine weite Anreise haben“, betonte Wehr. Er ist lizenzierter Oberschiedsrichter. Der 67-Jährige belegte dazu einen zweitägigen Lehrgang inklusive Prüfung. „Während der Matches muss ich normalerweise überhaupt nicht eingreifen. Meine Aufgabe ist es zu überprüfen, ob die Paarungen stimmen und ob pünktlich begonnen wird“, erklärte er. Die schwierigsten Probleme sind eher organisatorischer Natur. Bei schlechtem Wetter mit Verzögerungen während des Spieltages muss der Oberschiedsrichter entscheiden, wann die Runde abgebrochen wird. Wehr: „Gründe können Dunkelheit oder unbespielbare Plätze sein. Aber man möchte die Runde normalerweise irgendwie über die Bühne bringen, denn viele Vereine haben ja eine weite Anreise.“ In den Altersklassen-Runden gibt es bei Abbruch eine Neuansetzung, die dort weiter geht, wo die letzten Partien aufgehört hatten. „Bei den Aktiven muss jeweils eine Tennishalle als Ausweichquartier zur Verfügung stehen“, sagt Wehr. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall seiner Nummer eins, Gerhard Rinke, hatte er zumindest gegen Merzig keine großen Erwartungen mehr. So kam es, wie schließlich befürchtet. Die Gäste siegten deutlich mit der „Höchststrafe“ von 21:0. Alle sechs Einzel sowie die drei Doppel gingen an Merzig. Für Carl-Heinz Wehr allerdings noch kein Grund, um zu fürchten, dass sein Team absteigen könne. Nach dem knappen 11:10-Auftaktsieg gegen Oberkirchen brauchen die Neustadter noch einen Sieg, um in der Oberliga zu bleiben. Denn ein Konkurrent, der TC Güls, steht bereits als erster Absteiger fest. Das Team ist zurückgezogen worden. Am Mittwoch, 23. Mai, gibt es für den TC-Grün-Weiß Neustadt erneut ein Heimspiel. Dann geht es ab 11 Uhr gegen den TC Hüttigweiler, der ebenfalls einen Sieg sowie eine Niederlage vorweist.

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