Neustadt Westrandstraße: Sanierung rückt näher

Zahlreiche Schäden, die sich im Laufe der Jahre verschlimmert haben: die Westrandstraße.
Zahlreiche Schäden, die sich im Laufe der Jahre verschlimmert haben: die Westrandstraße.

Hintergrund für die erneute Beschlussfassung ist, dass die Kreisverwaltung Bad Dürkheim (Kommunalaufsicht) im September 2017 für das laufende Jahr deutliche Einsparungen ( 2,31 Millionen Euro) bei der Kreditaufnahme gefordert hatte. Auch die Sanierung der Westrandstraße und der Adam-Stegerwald-Straße mit im Nachtragshaushalt veranschlagten Kosten von 2,12 Millionen Euro sollte auf den Prüfstand (wir berichteten). Vor knapp einem Jahr hatte der Bau- Verkehrs- und Entwicklungsausschuss (BVE) den Vollausbau der beiden Straßen inklusive einer Verbreiterung von 6 auf 6,50 Meter beschlossen. Grundlage waren Sanierungskonzepte inklusive Kostenschätzungen von vier Ingenieurbüros. Alle Sanierungskonzepte hatten die konventionelle Sanierung (Vollausbau) als sicherste Methode vorgeschlagen. Berücksichtigt wurden dabei auch die Ergebnisse der Verkehrszählung sowie die Belastung durch den Schwerlastverkehr. Die Kosten waren damals auf 2,12 Millionen Euro beziffert worden. Zwei weiteren Gutachten untersuchten dann Tragfähigkeit, Sickerfähigkeit und Schadstoffbelastungen detaillierter. Ein zusätzliches Lärmgutachten bestätigte, dass trotz der geplanten Straßenverbreiterung auf 6,50 Meter und leichten Veränderungen im Höhenverlauf keine erhöhten Lärmemissionen zu erwarten seien. Auf der Basis der vorliegenden Gutachten haben die Bauverwaltung und das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Krug aus Ludwigshafen die Möglichkeiten zu Kosteneinsparungen überprüft. Sowohl für die Westrandstraße als auch für die Adam-Stegerwald-Straße wurden vier Sanierungsvarianten überprüft und Kostenschätzungen erarbeitet, die jetzt dem BVE vorgestellt wurden. Einsparungen sollen insbesondere dadurch erzielt werden, dass kaum Baustoffe abgetragen und entsorgt werden sollen, da gerade hohe Deponiekosten zu Buche schlagen. Elmar Walter, Straßenplaner der Gemeinde, plädierte für die Variante, die Westrandstraße um 20 Zentimeter zu erhöhen und einen vollgebundenen Oberbau mit einer 42 Zentimeter hohen Asphaltschicht einzubauen. Die Schotterschicht im Unterbau soll dabei aufgearbeitet werden, aber es soll darauf verzichtet werden, den alten Schotter ab- und neuen aufzutragen. Kosten für die Westrandstraße: 1,34 Millionen Euro. In der Adam-Stegerwald-Straße – die südliche Fortsetzung der Westrandstraße zwischen Landwehrgraben und Badepark-Kreisel – soll anders vorgegangen werden: Walter schlug vor, den südlichen Fahrbahnrand um 20 Zentimeter zu erhöhen, dazu einen Asphaltaufbau von 30 Zentimetern, neue Querneigungen und einen neuen Gehweg mit einer Entwässerungsrinne im Süden. Auch hier entfällt, Schotter ab- beziehungsweise aufzutragen. Außerdem verbessere sich die Entwässerung durch eine tiefere Mulde vor dem Landwehrgraben. Kosten für die Adam-Stegerwald-Straße: 870.000 Euro. In beiden Straßen sollen außerdem die Bankette verstärkt ausgebaut werden, was jeweils Kosten von 110.000 Euro verursache. Für die Umsetzung schlug Walter folgendes Szenario vor: In sechs Bauabschnitten, beginnend im Norden vor der Lärmschutzwand Meckenheimer Straße und südlich fortschreitend, soll die Sanierung der Westrandstraße und der Adam-Stegerwald-Straße erfolgen. Bei einer Gesamtlänge von 2,5 Kilometer haben die Bauabschnitte unterschiedliche Längen von 250 bis 770 Metern zwischen den einmündenden Straßen. Dabei sieht Walter Bauzeiträume zwischen drei und sieben Wochen und in der Summe 25 Wochen vor. Die Bauarbeiten könnten im Oktober 2018 beginnen, die Fertigstellung wäre im April 2019. Die Gesamtbaukosten für den Ausbau beider Straßen inklusive Mehrkosten für die verstärkte Bankettbefestigung (je 110.000 Euro) und Ingenieursleistungen und Gutachter (150.000 Euro) beziffert Walter auf 2,46 Millionen Euro. Dazu sollen im 2. Nachtragshaushalt 2017/18 für das Haushaltsjahr 2018 rund 1,22 Millionen und für 2019 rund 1,24 Millionen Euro veranschlagt werden. Walter legte einen Vergleich zu der vor einem knappen Jahr im BVE getroffenen Entscheidung für den Vollausbau vor: Hier würde 35 Wochen lang gebaut werden, und die Kosten lägen bei 2,67 Millionen Euro. Davon hätten im Nachtragshaushalt 2017/18 für 2018 rund 910.000 Euro und 2019 die Restsumme von 1,76 Millionen Euro veranschlagt werden müssen. Im Hinblick auf die Vorgaben der Kommunalaufsicht sei dies kaum zu realisieren, so die Einschätzung Walters.

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