Neustadt Wenn das Hobby zur Berufung wird

Tamara Fränzle ist angehende Winzerin im dritten Lehrjahr.
Tamara Fränzle ist angehende Winzerin im dritten Lehrjahr.

Mit Tamara Fränzle hat die Verbandsgemeinde erneut „eine kompetente Weinprinzessin“, freuen sich mit Verbandsbürgermeister Peter Lubenau auch die Vertreter der Bauern- und Winzerschaft, Manfred Ohler und Franz Arnold, am Dienstagabend bei der Vorstellung Fränzles. Die 21-Jährige stammt aus Meckenheim, das dieses Jahr sein 1250-jähriges Bestehen feiert.

Fränzle ist angehende Winzerin. Noch durchläuft sie ihre Ausbildung beim Deidesheimer Weingut Bassermann-Jordan. Im Herbst wird sie an die Südliche Weinstraße zum Weingut Heiner Sauer in Böchingen wechseln. Wenn sie ihre Ausbildung 2019 beendet hat, möchte sie in Geisenheim Weinbau und Oenologie studieren, sagt sie. Dabei ist sie von Haus aus nicht vom Weinbau geprägt. Ihre Eltern betreiben Obstbau, die Großmutter eine Brennerei. Fränzle arbeitet seit fünf Jahren beim Weingut Schneider in Ellerstadt mit, in Meckenheim beim Wein- und Sektgut Braun, hat bei Bassermann-Jordan ein Praktikum gemacht. „Aus Interesse wurde Leidenschaft“, sagt sie. Amt und Ausbildung unter einen Hut zu bringen, dürfte kein Problem sein. Mit den Chefs habe sie sich bereits abgesprochen. „Die meisten Termine sind ja auch abends oder am Wochenende.“ Zudem sei das Amt auch ein gutes Image für die Weinbaubetriebe, die sie ausbildeten, ergänzt Stefan Wemhoener, Geschäftsführer der Tourist Service GmbH Deidesheim. Etwa 40 bis 50 Termine können da schon anfallen, sagt er, „allein die allerwichtigsten machen schon über 20 aus“, überschlägt Lubenau. Die Meckenheimerin freut sich auf ein spannendes Jahr, auf neue Leute und neue Weine. „Wein an die Leute zu bringen, das ist mein Ziel“, erklärt sie. Da passt es gut, dass dieser auch in ihrer Freizeit eine Rolle spielt: „Ich mache viel mit Freunden, auch im Hinblick auf Wein. Wir bilden uns gemeinsam unter anderem sensorisch weiter.“ Ein weiteres Hobby muss aus Zeitgründen zurückstehen: „Ich bin jahrelang geritten. Das kommt bei der Ausbildung derzeit zu kurz.“ Meckenheims Ortsbürgermeister Heiner Dopp hat die Wahl der neuen Weinprinzessin schon vor zwei Jahren in die Wege geleitet, wie er bei der Vorstellung betont. Zufällig habe er sie damals bei einem Vortrag gehört sowie als „sehr redegewandt“ erlebt – und natürlich gleich den Gedanken im Kopf gehabt, dass die junge Frau im Jubiläumsjahr die Weinprinzessin der Verbandsgemeinde sein solle. Er zögerte nicht lange mit der Anfrage, und ebenso schnell sei die Antwort gekommen. Dopp: „Für Meckenheim ist es natürlich etwas ganz Besonderes, wenn im Jubiläumsjahr die Weinprinzessin aus dem Ort kommt.“ Meckenheim hat bereits mehrfach die Weinprinzessin der Verbandsgemeinde gestellt, Vorgängerinnen sind Ingrid Briegel, Birgit Müller, Karin Mühleisen, Simone Mayer und Nicole Briegel. Andrea Groß (2010/11) war nach ihrer Amtszeit Pfälzische Weinprinzessin, Julia Kren wurde 2015 zur Pfälzischen Weinkönigin gekrönt. Auch Fränzle kann sich vorstellen, in dieser Richtung weiterzumachen. Kurz vorgestellt wurde sie in Meckenheim bereits beim Gießen der Friedhofsglocke am 8. Juni. Ihr erster großer Auftritt wird die Krönung am 10. August in der Deidesheimer Stadthalle sein. Die anschließende Rieslingweinprobe besprechen die Deidesheimer Kerwebuwe unter dem Motto „Hier kommt dein Herzblatt. Aus Riesling wird Leidenschaft“.

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