Neustadt Weniger Beschwerden von den Anwohnern

Seit gut einem halben Jahr steht eine neue Abluftreinigungsanlage auf der Niederkirchener Kläranlage. Zunächst läuft diese für ein Jahr zur Probe auf Mietbasis. Die Werksleitung ist bislang mit der Leistungsfähigkeit der Anlage zufrieden.

„Die Anwohnerbeschwerden sind weiter zurückgegangen“, erklärt Werkleiter Friedrich Schalk. Diese erfolgten nur noch vereinzelt bei der Klärschlammverladung. Aber auch dem soll in absehbarer Zeit mit einer Einhausung des Klärschlammlagerplatzes abgeholfen werden. Die Photoionisationsanlage der Firma Neutralox wurde Ende November neben der Klärschlammrottehalle aufgestellt und am 4. Dezember in Betrieb genommen. Die Grundfläche beträgt 4,6 auf 2,2, die Höhe 3,2 Meter. Bestückt ist die Anlage mit 160 Lampen in verschiedenen Größen und einem zwei Kubikmeter großen Aktivkohlefilter. Die gesamte Abluft der Klärschlammverarbeitungsschiene geht über die neue Anlage. Der Volumenstrom beträgt rund 5300 Kubikmeter pro Stunde. Die Photoionisationsanlage war schon an einem anderen Ort im Einsatz. Sie ersetzt den alten Biofilter, der nicht mehr benötigt wird. Zur Probephase ist sie zunächst für zwölf Monate gemietet zu monatlich 4900 Euro. Bei der Übernahme wird die Miete mit dem Kaufpreis verrechnet. Neben der besseren Reinigungsleistung fallen weniger Wartungskosten an: Alle eineinhalb bis zwei Jahre müssen die Lampen und das Aktivkohlefiltermaterial ausgetauscht werden. Bei milden Außentemperaturen läuft die Anlage einwandfrei. Probleme gab es jedoch im Dezember bei Temperaturen um den Gefrierpunkt: Der Abluftstrom kommt mit rund 40 Grad aus der Rottehalle. Bei großen Temperaturdifferenzen bildete sich dann in der Abluftbehandlungsanlage Kondenswasser. Da die Photoionisationsanlage direkt neben der Halle steht, kann sich die Abluft auf der kurzen Strecke nicht ausreichend abkühlen. Früher ging eine 120 Meter lange Abluftleitung zum Biofilter. Auf dieser Strecke konnte sich die warme Abluft der Umgebungstemperatur anpassen. Da der Biofilter nicht mehr in Betrieb ist, wurde diese Leitung abgebaut. Um das Kondensat in den Griff zu bekommen, wird im Sommer ein 15 Kubikmeter großer Edelstahlbehälter zwischen Rottehalle und Anlage in die Abluftleitung eingebaut. Dieser ist mit Kunststofffüllkörpern befüllt und soll den Abluftstrom abkühlen und verlangsamen. Zusätzlich wird der Kamin der Anlage erhöht. Der Probelauf geht noch bis Ende dieses Jahres. Vor der Übernahme wird es weitere Messungen zur Effektivität des neuen Systems geben.

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