Neustadt „Weil wir als Gruppe harmonieren“

Die TSG-Frauen haben schon spektakuläre Sprünge in der Friedrichstraße gezeigt.
Die TSG-Frauen haben schon spektakuläre Sprünge in der Friedrichstraße gezeigt.

«Neustadt.»Am Montag, 23. Juli, ist es soweit. Dann steigen 16 Rope-Skipperinnen der TSG Neustadt in den Flieger, um nach Shanghai zur Weltmeisterschaft zu reisen. Die jungen Frauen nehmen dort an drei Wettbewerben teil.

Ein Quartett von vier Springerinnen mit Sabrina Schindler, Julia Bergold, Melanie Schwaab und Anika Herbrik ist für den Teamwettbewerb qualifiziert. „Wir sind dort in zwei Disziplinen vertreten. Bei dem „Double-Dutch“ Single-Freestyle und dem Pair-Freestyle geht es darum, mit zwei langen Seilen in 75 Sekunden zu einem Musikmix möglichst viele Elemente fehlerfrei zu zeigen“, erklärt Herbrik, Vereinsvorsitzende, Abteilungsleiterin und zudem Trainerin der Seilspringerinnen. Wichtig dabei wird sein, dass die Pflichtelemente sitzen und daneben schnelle Fußarbeit, Hebefiguren und Schwingertricks, also Seiltricks, die Jury überzeugen. Herbrik selbst hat dabei in den vergangenen Wochen erst wieder langsam mit dem Training beginnen können. Im März ist sie am linken Knie am Meniskus operiert worden. „Es war eigentlich ein Routine-Eingriff. Ich hatte dabei nie im Hinterkopf, dass mein Start bei der Weltmeisterschaft gefährdet sein könnte“, betont sie. Jetzt wird sie weiter über Physiotherapie stabilisiert und probiert aus, welche Elemente funktionieren. Trainiert wird ohnehin so oft wie möglich. „Es ist schwierig, uns alle unter einen Hut zu bringen. Jeder hat seinen Beruf, sein Studium oder seine Schule nebenher zu bewältigen“, betont sie. Dabei habe das Team für die Weltmeisterschaft seine Kür den internationalen Kriterien angleichen müssen. Diese wichen durchaus von den deutschen Maßstäben ab, sagt Herbrik. Der Auftritt im Teamwettkampf geht am 29. Juli über die Bühne, der Demo-Cup des Showteams ist für den 31. Juli terminiert. Die Zeit in Shanghai wird so weit möglich noch zum Training genutzt, für Sehenswürdigkeiten bleibt wenig Gelegenheit. Denn gerade beim Demo-Cup war das bisherige Training mit 16 Sportlerinnen in der Heimat noch schwieriger zu organisieren. Nicht an jeder Übungsstunde konnten alle teilnehmen. „Wir haben die Übergänge mit dem Wechsel der einzelnen Seile verbessert sowie einzelne Elemente ausgebaut und ergänzt“, informiert Herbrik. Die 16 Teilnehmer müssen sieben Minuten konzentriert bleiben und sich pausenlos bewegen. Dabei muss auch die Optik stimmen. Das Team tritt in selbst gestalteten Trikots an. Welche Farbe und wie genau die Trikots der Neustadterinnen aussehen, mit denen sie Deutschland bei der WM vertreten, soll noch ein Geheimnis bleiben. Die Springseile, die aus einzelnen Kunststoffgliedern bestehen, wurden dabei in mühsamer Handarbeit passend beklebt. Das Team sieht in der Reise nach Shanghai einen weiteren Mosaikstein für den Zusammenhalt. Viele Mitglieder waren bereits 2012 in Florida dabei, als die TSG beim World-Demo-Cup Platz sechs belegt hatte. Die Sportlerinnen, zwischen 17 und 36 Jahre alt, müssen die Reisekosten von rund 2000 Euro pro Person weitgehend selbst schultern. Unterstützt werden sie von einigen Sponsoren. Auftritte spülen ebenfalls einige Euros in die Reisekasse. „Wir wollen allen Unterstützern danken. Wir freuen uns sehr auf die Reise. Wir sind nur soweit gekommen, weil wir als Gruppe so gut harmonieren. Alle sind sehr motiviert“, blickt Herbrik positiv den die Wettkämpfen entgegen.

In welchen Trikots die TSG bei der WM auftritt, ist noch geheim.
In welchen Trikots die TSG bei der WM auftritt, ist noch geheim.
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