Neustadt Weidenthal: „Schlaflos im Sattel“ lockt über 1000 Mountainbiker an

Ab Donnerstag verwandelt sich das Erdbeertal wieder in einen Campingplatz.  ARCHIVFoto: SAB
Ab Donnerstag verwandelt sich das Erdbeertal wieder in einen Campingplatz. ARCHIV

Der 1700-Einwohner-Ort im Lambrechter Tal vergrößert sich am ersten August-Wochenende vorübergehend um gut 60 Prozent. Der Grund: Die Mountainbike-Veranstaltung „Schlaflos im Sattel“ steht an. Für die Versorgung der rund 1000 bis 1200 Gäste sorgt in erster Linie der Turnverein.

Für den Weidenthaler Turnverein ist es ein Riesenkraftakt, aber die Turner freuen sich auf die Großveranstaltung „Schlaflos im Sattel“. „Wenn die kommen und sich über das Wiedersehen freuen, dann ist das auch für uns schön“, sagt Heinz Ohliger, Vorsitzender des Turnvereins. Rund 70 Helfer sind im Einsatz, wenn über das erste August-Wochenende rund 500 Mountainbiker im Erdbeertal campen, und auch für sie sind die Nächte häufig ziemlich schlaflos. „Die Gäste wollen auch mal nachts noch einen Flammkuchen“, berichtet der Vereinsvorsitzende.

Trotz der Belastung ist das Ereignis beliebt. „Manche Helfer legen ihren Urlaub extra so, dass sie an dem Wochenende wieder zurück sind“, so Ohliger. Auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein sei die Veranstaltung sehr gut. Oftmals seien es die gleichen Leute, die Jahr für Jahr zusammen Arbeitsschichten schieben.

Seit 2007 im Erdbeertal

Die Mountainbike-Veranstaltung „Schlaflos im Sattel“ findet seit 2007 im Erdbeertal bei Weidenthal statt. Organisator ist Christian „Pathy“ Krämer aus Neunkirchen, zusammen mit Freunden, der Tourist-Information der Verbandsgemeinde Lambrecht und der Gemeinde Weidenthal. Mit im Boot sind außer dem Turnverein auch der FC Wacker und das Deutsche Rote Kreuz Lambrecht. Neben dem nächtlichen Rennen von Samstag auf Sonntag stehen weitere Mountainbike-Touren, Konzerte sowie Veranstaltungen für Kinder auf dem Programm.

„SIS“, wie die Veranstaltung in Insiderkreisen genannt wird, hat eine feste Fangemeinde. Die Teilnehmer kommen teils aus Deutschland, aber auch aus Italien, Schweiz, Belgien und Frankreich. Inzwischen habe das Treffen „neue Dimensionen“ erreicht, sagt Ohliger. Die Mountainbiker verknüpfen das Rennen mit einem Kurzurlaub und reisen schon am Donnerstag an. Um 12 Uhr soll die Schranke zu dem Gelände geöffnet werden, auf dem die Teilnehmer campen. „Da stehen die schon Schlange.“

Schlange stehen müssen sie auch bei der Essensausgabe während des Festes. Doch da drängele niemand, erzählt der Vereinsvorsitzende. „Die unterhalten sich und warten einfach.“

Schon vor dem Start viel Arbeit

Für den Verein hat die Arbeit schon lange vor der Ankunft der Gäste begonnen. Das Gelände muss in Schuss gebracht werden, außerdem müssen Stromleitungen gelegt und das Essen geplant werden. Seit vergangenem Jahr betreibt der Turnverein auch ein Weinzelt, das aufgebaut werden muss. Der FC Wacker wiederum stellt seinen Platz zur Verfügung, damit die Gäste parken können.

Die nächtliche Tour startet nach Angaben der Organisatoren am Samstag um 20.52 Uhr. „Man muss das einfach einmal gesehen haben, das ist ein großes Schauspiel“, erklärt Ohliger. Viele Weidenthaler sorgten schon vorher für Tische und Bänke, um daran teilzunehmen.

Für die Mountainbiker endet das Fest am Sonntagmorgen mit einem großen Frühstück. Die Turner können dann jedoch noch nicht nach Hause gehen und entspannen. Denn stehen noch die Aufräumarbeiten an. Für die Ohliger sich übrigens noch ein paar Helfer wünschen würde. Denn nach einigen Tagen Dauereinsatz lasse die Motivation bei vielen dann doch ein wenig nach.

Der Turnverein bereitet sich auf das Großereignis vor.  Foto: OhLIGER
Der Turnverein bereitet sich auf das Großereignis vor.
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