Neustadt Von Utopie und Abschieden

Sven Hörnschemeyer (rechts) bestreitet am Sonntag seine letzte Partie als Königsbacher Spielertrainer.
Sven Hörnschemeyer (rechts) bestreitet am Sonntag seine letzte Partie als Königsbacher Spielertrainer.

«Neustadt.» Die Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt erlebt am Sonntag (ab 16 Uhr) ihr Saison-Halali. Der Meister steht mit der TSG Deidesheim fest, der TSV Königsbach schielt noch auf Platz zwei. Mit dem 1:2 gegen den SV Altdorf-Böbingen am vorigen Spieltag sind die Chancen allerdings drastisch gesunken, diesen zu erreichen.

Die Elf von Spielertrainer Sven Hörnschemeyer ist bis auf Rang vier abgerutscht. Um die Aufstiegsduelle zur Bezirksliga doch noch zu erreichen, müssten zwei Faktoren zusammenkommen. Erstens: Altdorf-Böbingen darf gegen den ASV Harthausen nicht gewinnen. Zweitens: Der TSV muss in Seebach siegen. Beide Teams wären punktgleich und müssten ein Entscheidungsspiel um Platz zwei bestreiten, Altdorf würde auf Rang vier zurückfallen. „Die Niederlage gegen Altdorf war sehr, sehr bitter, weil wir die bessere Mannschaft waren, wir haben nur unsere Chancen nicht genutzt“, sagt Hörnschemeyer. Genau dies gelte es in Seebach zu verbessern. Ein Erfolg brächte dem TSV auf jeden Fall Platz drei. „Und darauf liegt unser Fokus“, sagt Hörnschemeyer, „alles andere ist utopisch. Wir glauben nicht, dass Harthausen in Altdorf etwas holt.“ Für Hörnschemeyer ist die Situation besonders knifflig. Mit Jan Weiner und Felix Benjamin Dietzen fehlen zwei Spieler, die zusammen 35 der 80 Königsbacher Tore erzielt haben. Auch Lukas Altrock und Tobias Ferdinand müssen verletzungsbedingt zuschauen. David Deluse bestreitet sein vorerst letztes Spiel. Er wird den Verein nicht verlassen, will aber kürzertreten. Und dann erlebt ja auch Sven Hörnschemeyer sein großes „Finale“. Er reicht den Trainerstab an Achim Naumer weiter. Noch, sagt er, habe ihn keine Wehmut überkommen. Vielleicht ja nach dem Schlusspfiff am Sonntag. Der Champion hat sich in den Urlaub verabschiedet. Im Grunde weilte er schon am vorigen Sonntag in den Ferien. Das 3:10 der TSG Deidesheim beim Tabellenviertletzten SG Limburgerhof war ein kurioses, aber angesichts der Umstände erklärbares Resultat. Spielertrainer Danko Boskovic legte keinen Wert mehr auf die Partie, es war ihm nach eigener Aussage einerlei, ob der imposanten Serie von zuvor 20 Siegen ein weiterer Erfolg hinzugefügt worden wäre. Und so steckte Boskovic 14 Lose mit den Positionen und den Bankplätzen in einen Topf und ließ seine Spieler ziehen. Resultat, unter anderem: Torwart Michael Lützel spielte auf der linken Außenbahn, Stürmer Christian Schubing hütete den Kasten. „Das Pfingstwochenende ist in Deidesheim etwas Besonderes, ich habe den Jungs freie Hand gelassen, ob sie vorher schon feiern, und so kam es auch“, sagt Boskovic. Nach einem „so eindeutigen Aufstieg“ hätten es seine Spieler auch mal verdient gehabt, ohne Druck den Fußballplatz zu betreten. An diesem Wochenende hat die TSG spielfrei. Die TSG verabschiedet sich nach oben in die Bezirksliga, der TuS Diedesfeld nach unten in die B-Klasse. Das Zwischenspiel in der A-Klasse dauerte nur eine Saison. Letzter Gastgeber ist der TuS Mechtersheim II. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in das Spiel und würden zum Abschluss natürlich gerne noch einmal etwas mitnehmen“, sagt TuS-Trainer Markus Loh. „Es wird aber mit Sicherheit kein gemütliches Spiel, da Mechtersheim bei einer Niederlage eventuell noch auf den fünftletzten Rang abrutschen kann.“ Einen Abstiegsplatz. Im Augenblick belegt der TuS mit 44 Punkten Position zehn. Der VfL Neustadt hätte als Siebter des Klassements den SV Gommersheim, der als Drittletzter dem Absturz geweiht ist, empfangen sollen. Die Verantwortlichen der Vereine haben sich jedoch darauf verständigt, das für Sonntag angesetzte letzte Saisonspiel nicht auszutragen. Darüber informierte Leander Baumann vom VfL. Beide Teams, so Baumann, hätten für dieses sportlich bedeutungslose Spiel Probleme, je elf Spieler aufzubieten. Über die Wertung des Spiels muss nun der Südwestdeutsche Fußball-Verband entscheiden. Baumann rechnet damit, dass kein Team Punkte bekommen und der Verband eine Geldstrafe für das Nichtantreten verhängen wird. Beim VfL kann der personelle Umbau beginnen.

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