Neustadt Viele Familien mit kleinen Kindern

66 Plätze gibt es im evangelischen Kindergarten und Hort „Arche Noah“ in Lambrecht – hier ein Foto von der Einweihung im Jahr 20
66 Plätze gibt es im evangelischen Kindergarten und Hort »Arche Noah« in Lambrecht – hier ein Foto von der Einweihung im Jahr 2014. In der ganzen Stadt sind es insgesamt 168 Plätze.

Die fehlenden Kitaplätze könnten über sogenannte Ausbauplätze und Umstrukturierungen von Gruppen in den drei Lambrechter Kindertagesstätten ausgeglichen werden. Darauf hofft zumindest Gunther Weber, Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste der Verbandsgemeindeverwaltung Lambrecht: Ausbauplätze bedeute, dass in Kindergartengruppen für einen befristeten Zeitraum bis zu fünf zusätzliche Plätze geschaffen werden. Das Landesamt für Jugend und Soziales genehmige solche Plätze in der Regel für ein Jahr, Verlängerungen seien möglich. Das funktioniere aber nicht in allen Gruppen: Einige müssten deshalb umstrukturiert werden. So werde in der kommunalen Kindertagesstätte eine altersgemischte Gruppe, in der nur 15 Plätze zulässig seien, in eine Regelgruppe umgewandelt, in der es 22 Plätze geben darf. Ausbauplätze und Umstrukturierungen seien allerdings nur möglich, wenn die Träger der evangelischen und katholischen Kindertagesstätten dazu bereit seien. Nach Angaben von Weber werden dazu derzeit Gespräche geführt. Acht Kindergartengruppen mit insgesamt 168 Plätzen gibt es nach Angaben von Weber zurzeit in Lambrecht. 62 der Plätze sind in der kommunalen, 66 in der evangelischen und 40 in der katholischen Kita. Wenn mehr Kinder betreut werden sollten, sei natürlich zusätzliches Personal erforderlich, betont Weber. Er schätzt, dass etwa vier zusätzliche Stellen für Erzieher, Kinderpfleger oder Erziehungshelfer geschaffen werden müssten. „Es wird schwierig werden, die Stellen zu besetzen. Denn Erzieher sind gesucht“, weiß Weber. Sicher sei, dass die kirchlichen Träger die zusätzlichen Personalkosten nicht übernähmen. Es sei Sache des Stadtrats zu entscheiden, ob die Stadt dazu bereit wäre. Die Entwicklung, dass so viele Plätze fehlten, sei nach dem von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim erstellten Kindertagesstättenbedarfsplan nicht abzusehen gewesen, sagt Weber. Doch sei klar gewesen, dass es 2019 eng werden könne, da es im Zeitraum zwischen 1. September 2016 und 31. August 2017 in Lambrecht mehr Nachwuchs gegeben habe als im gleichen Zeitraum in den Jahren zuvor. 46 kleine Lambrechter wurden laut Weber in besagtem Jahr, das dem Kindergartenjahr entspricht, geboren. Der Durchschnitt liege bei knapp über 40. Zwischen September 2014 und August 2015 seien nur 33 Geburten verzeichnet worden. Auch wisse man vorher nie, wie viele Eltern ihre Kinder bereits ab dem Alter von zwei Jahren in den Kindergarten schickten, sagt Weber. Die Jungen und Mädchen, die angemeldet werden, haben laut Gesetz Rechtsanspruch auf einen Platz. Von den Kindern, die bis Frühsommer 2019 zwei Jahre alt sein werden, seien relativ viele für den Kindergarten angemeldet worden. Die überdurchschnittliche Geburtenanzahl und die ebenfalls überdurchschnittliche Anzahl von Kindern, die bereits ab dem zweiten Lebensjahr den Kindergarten besuchten, seien aber nicht die einzigen Gründe, warum die Plätze in den drei Kindertagesstätten in der Stadt nicht reichten, so Weber. Seit einiger Zeit würden verstärkt Familien mit Nachwuchs im Kindergartenalter in die Stadt ziehen. Die Kleinen seien bereits vier oder fünf Jahre alt, „und brauchen jetzt natürlich hier einen Platz“, so Weber. „Es ist schön, wenn Familien mit Kindern nach Lambrecht ziehen“, freut sich der Lambrechter. Das habe aber natürlich Auswirkungen auf die Infrastruktur. Bisher seien Plätze für bereits angemeldete Kinder frei gehalten worden. Das werde nun nicht mehr möglich sein. „Diese Kinder bekommen natürlich trotzdem einen Platz“, betont Weber. Doch wie geht die Stadt nun mit dem Problem um? Das Thema werde wohl Thema in der nächsten Stadtratssitzung sein, kündigt Weber an. Die CDU-Fraktion hat beantragt, dass eine Sitzung des Ausschusses für Generationen und Familie einberufen werden soll, in dem unter anderem die Kindertagesstätten-Situation auf die Agenda soll.

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