Neustadt Viele Chancen, aber kein Geinsheimer Treffer

«Neustadt.» Es war wieder zum Verzweifeln für den SV Geinsheim in der Begegnung der Fußball-Landesliga Ost gegen den FC Basara Mainz: Gut gespielt, eine Menge Chancen herausgespielt und doch in der 88. Minute das entscheidende Gegentor zur 0:1 (0:0)-Niederlage kassiert.

Die Gäste aus der Landeshauptstadt hatten die Favoritenrolle. Im Verlauf des Spieles jedoch war davon nicht allzu viel zu beobachten. Beide Teams begannen recht verhalten. Stürmisch ging es eher nur mit dem Wetter zu. So mancher Ball wurde vom Winde unkontrolliert dorthin geweht, wo ihn die Spieler gewiss nicht hinspielen wollten. Die Gastgeber zeigten wenig Respekt gegenüber dem Tabellenzweiten, der nach seinem Sieg von gestern wieder die Spitze übernommen hat. Kampfstark und aggressiv hielten sie dagegen und machten eine individuelle technische Überlegenheit der Gäste mehr als wett. Geinsheim musste dazu noch auf seine zweite Sturmspitze Pascal Nebel verzichten, der sich im Training leicht verletzt hatte. Das Spiel ging ausgeglichen hin und her, keine der beiden Mannschaften konnte sich zunächst eine zwingende Chance erspielen. Das Geschehen spielte sich mehr oder weniger im Mittelfeld ab. Am gegnerischen Strafraum war meistens Schluss. Die beiden Torhüter verbrachten zunächst einen geruhsamen Nachmittag. Erstmals, nach mehr als einer halben Stunde Spielzeit, kam Geinsheim kurz hintereinander zu zwei dicken Gelegenheiten, in Führung zu gehen: Christoph Appel als alleinige Sturmspitze verpasste den Mainzer Kasten nur knapp. Kurz vor der Halbzeit musste sich dann Basara-Torwart Felix Oscar Pohlenz ganz lang machen, um einen platzierten Kopfball nach einem Geinsheimer Eckball über die Torlatte zu lenken. So ging es torlos in die Pause. Gleich nach Wiederanpfiff hatte Geinsheim erneut eine dicke Gelegenheit, und wieder ging der Ball knapp vorbei. Nach der Anzahl der Chancen hätte das Spiel für die Elf aus dem Gäu bereits entscheiden sein müssen. Das SVG-Manko der zu schlechten Chancenverwertung rächte sich zum Schluss der Partie. Überraschend war, dass es den Gästen bis kurz vor Schluss nicht gelang, auch nur eine einzige zwingende Torgelegenheit herauszuspielen. Yannik Schindler donnerte nach etwa einer Stunde einen hart getretenen Schuss knapp über das Gästetor von Pohlenz. Geinsheim war weiterhin kämpferisch sehr präsent. Die Zuschauer konnten sich des Eindrucks nicht erwehren, als wenn Basara Mainz entweder vom Geinsheimer Kampf beeindruckt war oder möglicherweise dem Pokalspiel vom vergangenen Mittwoch konditionell etwas Tribut zollen musste und mit einem Unentschieden leben könnte. Trotzdem blieben die Mainzer Konter über ihre flinken Spieler gefährlich. Es kam, was keiner der etwa 100 Zuschauer schließlich noch erwartet hatte: Es geschah zwei Minuten vor dem Spielende, als etwa 25 Meter vor dem Geinsheimer Tor nach einem Foulspiel ein Freistoß für Mainz gepfiffen wurde. Der in der zweiten Spielhälfte eingewechselte Fabio Di Dio Parlapoco ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte zum für die Gästemannschaft etwas schmeichelhaften 1:0-Siegtreffer (88). Die verbleibenden zwei Spielminuten rannten die Gastgeber nochmals gegen das Tor von Mainz an, um wenigstens einen Punkt zu retten. Doch es war zu spät. Geinsheims Trainer Rudi Brendel haderte nach der Begegnung zwar wie so oft damit, dass seine Schützlinge zu viele Chancen vergeben hatten. Er lobte aber die spielerische und kämpferische Leistung seiner Mannschaft. „Ich hatte mir Basara stärker vorgestellt und wäre mit einem Punkt zufrieden gewesen“, stellte er in seiner Analyse fest. So spielten sie S V Geinsheim: Siegler, Demir (69. Gleich), Köhler, Vester (84. Grundhöfer) Schindler, Manger, Linzenmeier, Theobald (82. Sturm), Keil, Appel, Wiegerling.

x