Neustadt Turm und Dach erneuert

Ein echter Hingucker: das sanierte Gotteshaus.
Ein echter Hingucker: das sanierte Gotteshaus.

Noch im Jahr 2012 war unsicher, ob die protestantische Kirche in Duttweiler, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht, erhalten werden kann. Zu groß schienen die Schäden. Nun ist sie nicht nur innen, sondern auch außen saniert. Die Restaurierung von Dach und Turm wurde abgeschlossen und soll am Freitag gefeiert werden. Maßgeblich am Erfolg beteiligt war der Kirchbauverein.

Zum letzten Spendenaufruf des Kirchbauvereins, der um „Ziegelspendengelder“ gebeten hatte, seien bisher 5000 Euro eingegangen, erklärt die Pfarrerin der „Kirche im Gäu“, Elke Wedler-Krüger, zufrieden. Ein wichtiger, zusätzlicher Beitrag zu weiteren 30.000 Euro des Kirchbauvereins, die dieser mit Dorfaktionen wie dem Flohmarkt zum Weinfest der Freundschaft, dem an Dorffesten gern besuchte Eiscafé und einer Weintombola erwirtschaftet hatte. Hinzu kommen weitere Spenden und Mitgliedsbeiträge. Für die Dach- und Turmsanierung, die, weil das Gerüst für 25.000 Euro stand, in einem „Aufwasch“ in Angriff genommen wurde, war ein Gesamtetat von 118.000 Euro veranschlagt worden. Der Fassadenanstrich kostete 13.000 Euro. „Wir sind im vereinbarten Kostenrahmen geblieben“, versichert die Pfarrerin. Haushaltsmittel und Rücklagen der Kirchengemeinde sowie die Baupauschale des Dekanats deckten den Restbetrag ab. Möglich geworden sei das Gesamtprojekt nur durch die Arbeit vieler Helfer und des engagierten Kirchbauvereins, meint Wedler-Krüger. Denn als im Jahr 2012 feststand, dass die ortsbildprägende protestantische Kirche in Duttweiler von Grund auf saniert werden sollte, habe sich bereits im Januar desselben Jahres der Kirchbauverein Duttweiler gegründet und begonnen, die finanziellen Herausforderungen gemeinsam mit der Kirchengemeinschaft zu schultern. Der konfessionsunabhängige Kirchbauverein habe aber nicht nur die finanzielle Situation verbessert, sondern auch zahlreiche, ehrenamtliche Helfer mobilisiert, erinnert der stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende, Friedrich Großhans, der die Dachsanierung von Ende August bis Dezember beaufsichtigt hat. Schon Architekt Helmut Postel aus Kleinfischlingen hatte sich begeistert gezeigt, wie schnell und kostengünstig die Innensanierung der Kirche abgeschlossen werden konnte. In Eigenleistung hatte man zum Beispiel gestrichen, verputzt, isoliert, repariert, Hölzer abgeschliffen und dank einer „Steinspender-Aktion“ Sandsteinplatten im Altarraum verlegen können. Bei der Dachsanierung jedoch sei aus Sicherheitsgründen nur wenig ehrenamtliche Arbeit eingeplant worden. „Die Dacheindeckung wurde komplett erneuert“, erklärt Großhans. Das Gebälk sei glücklicherweise aber noch in Ordnung gewesen. „Es wurden neue Dachrinnen angebracht, und wir haben unseren Hahn neu vergolden lassen“, sagt Wedler-Krüger lachend. Er leuchte jetzt wieder weithin über Duttweiler. Mit Bau- und Denkmalschutzbehörde habe man gut zusammen gearbeitet und, historisch stimmig, Biberschwanz-Dachziegeln und eine farblich passende, gedeckte Turmfarbe ausgewählt. Da seit der Innensanierung auch Heizung und Elektrik modernisiert sind, stehe nur noch offen, das Flachdach über der Sakristei zu erneuern sowie die Kirchgartenanlage mit Ruhepunkten auszustatten und eine Toilette zu installieren. Dann könne man die Kirche für weitere kulturelle Veranstaltungen öffnen, so Wedler-Krüger. Info —Festgottesdienst mit anschließendem Umtrunk vor der Kirche, morgen, 18.30 Uhr. — Spendenkonto für die protestantische Kirche Duttweiler: VR-Bank Südpfalz, IBAN DE83 5486 2500 0000 4478 38.

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