Neustadt Theatersplitter: Die Dezember-Premieren im Pfalztheater Kaiserslautern

Lädt zu einem neuen Tanzabend: Kaiserslauterns Chefchoreograph James Sutherland.
Lädt zu einem neuen Tanzabend: Kaiserslauterns Chefchoreograph James Sutherland. Foto: VIEW

Eine Kinderoper nach Mozart s „Die Entführung aus dem Serail“ und ein neuer Tanzabend von Chefchoreograph James Sutherland , der mit Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ einen Klassiker der Balletthistorie aufgreift, sind im Dezember die beiden Premieren im Pfalztheater Kaiserslautern.

Kaiserslautern. Carl Maria von Weber nannte „Die Entführung aus dem Serail“ überschwänglich eine „heitere, in vollster, üppiger Jugendkraft lodernde, jungfräulich zart empfindende Schöpfung“, und tatsächlich wird Jugend mit ihrer Liebe und ihrem Aufbruch ins Ungewisse selten so berührend geschildert wie in Mozarts Oper. In Kaiserslautern leitet Frank Kersting die Umsetzung der von Alexander Krampe 2013 für die Salzburger Festspiele geschaffenen Kinderoper (empfohlen ab 6 Jahren). Die österreichische Autorin Doris Schumacher inszeniert sie mit den Sängerinnen und Sängern des Opernstudios. Die ursprüngliche Handlung, in der die jungen Frauen Konstanze (Zoe Juhyun Park) und Blonde (Julia Pasto) von Piraten entführt und auf einem Sklavenmarkt verkauft wurden, ist kindgerecht entschärft. Doch auch In Kaiserslautern wollen sie ihr Geliebter Belmonte (Tae Hwan Yun) und dessen Diener Pedrillo (Ferdinand Dehner) von der Insel des Bassa Selim (Kihoon Han) befreien, die von Sicherheitschef Osmin (Kyungho Park) bewacht wird. Premiere ist am 8. Dezember auf der Werkstattbühne. Weitere Aufführungen am 13., 19. und 29. Dezember.

Regelmäßig sind die Tanzaufführungen des Kaiserslauterer Tanzchefs James Sutherland Ereignisse, die über die Region hinausstrahlen, begeistert er doch seit langem als „kreative Speerspitze“ und als einer, der „eigene Schwerpunkte setzt und Deutungen vornimmt“ (Frankfurter Rundschau). Mit „Sacre“ widmet er sich gemeinsam mit seinem Tanzensemble und Generalmusikdirektor Uwe Sandner, der auch als Abenddirigent des Orchesters auftritt, einer Abwandlung von Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Ballett revolutionierte – auch wenn das Stück bei der Uraufführung 1913 in Paris zunächst heftige Proteste auslöste. Die uralten heidnischen Riten einer Opferung im Frühjahr im vorchristlichen slawischen Russland stellen das Verhältnis von Mensch und Natur in Frage. Sutherland interpretiert das Geschehen mit Strawinskys Musik, aber auch der von Arvo Pärt neu. Seine Auserwählte, Camilla Marcati, soll aber nicht geopfert werden, sondern als einzige eine nahende Naturkatastrophe überleben. So fängt der Choreograph den durch Menschenhand aus den Fugen geratenen Kreislauf der Natur wieder ein. Menschenopfer helfen nicht, sondern nur neues Bewusstsein, das zu neuen Handlungen führt. Premiere ist am 15. Dezember im Großen Haus. Weitere Aufführungen am 20. und 28. Dezember.

Karten

Karten: 0631/3675209 oder vorverkauf@pfalztheater.bv-pfalz.de.

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