Neustadt Stadt will zwei Häuser loswerden

Andergasse 43, Hambach: Die Stadt hat das Anwesen für Flüchtlinge zuerst gemietet, dann gekauft.
Andergasse 43, Hambach: Die Stadt hat das Anwesen für Flüchtlinge zuerst gemietet, dann gekauft.

Die Stadt will die Anwesen Andergasse 43 in Hambach und Kleingasse 6 in Mußbach, die sie zur Unterbringung von Asylbewerbern gekauft hatte, wieder verkaufen. Bevor die zwei Häuser, beides ehemalige Weingüter mit Gästehaus, zum Kauf angeboten werden, prüft die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt (WBG), ob sie die Immobilien übernimmt.

Das teilt Dagmar Staab, Sprecherin der Stadtverwaltung, auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Beide Häuser stehen seit einiger Zeit leer, da sie „für Geflüchtete nicht mehr benötigt werden“, wie Staab sagt. Wie berichtet, hat die Stadt inzwischen mehr Wohnraum für Asylbewerber, als sie benötigt. Das ehemalige Weingut Nickel in der Andergasse, das die Familie Papadinas vor einigen Jahren um ein Gästehaus erweiterte, hatte die Stadtverwaltung ursprünglich 2016 für fünf Jahre von der damaligen Eigentümerfamilie gemietet. Im September 2015 schlug der damalige Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) dem Stadtrat vor, dass das ehemalige Weingut und Gästehaus stattdessen gekauft werden soll. Die Verwaltung gehe davon aus, dass dies die billigere Lösung sei, da noch über Jahre hinaus Wohnraum für Flüchtlinge benötigt werde, argumentierte Löffler damals. Nach Informationen der RHEINPFALZ entsprach er damit auch einem Wunsch der Eigentümer. Diese hatten das Gebäude bereits vor der Vermietung an die Stadt zum Kauf angeboten, jedoch keinen Käufer gefunden. Die Stadtverwaltung will keine Angaben darüber machen, was sie für das Anwesen bezahlt hat. Nach Informationen der RHEINPFALZ liegt der Kaufpreis im oberen sechsstelligen Bereich. Nachdem im Inneren des Gebäudes einige Umbauten erfolgten, unter anderem wurden Brandschutztüren eingebaut, zogen im Februar 2016 die ersten Bewohner ein. Inzwischen steht das Gebäude schon seit einiger Zeit leer. Das ehemalige Weingut und Gästehaus Walcher in der Kleingasse in Mußbach hat die Stadtverwaltung im Dezember 2014 bei einer Zwangsversteigerung zum Preis von 321.000 Euro ersteigert. Ein Gutachter hatte den Wert des Gebäudes auf rund 641.000 Euro geschätzt. Auch hier zogen nach einigen Umbauten Asylbewerber ein. Bereits im September vergangenen Jahres war der ehemalige Winzerhof nur noch von einer Familie bewohnt. Wie berichtet, kann sich Oberbürgermeister Marc Weigel vorstellen, dass das Gebäude von der WBG zu einem Studentenwohnheim für den Weincampus beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum umgebaut wird. Der Stadtvorstand habe beschlossen, dass das Sachgebiet Liegenschaften die Gebäude „in naher Zukunft vermarkten soll“, so Staab. Derzeit werde geprüft, ob die WBG eine Verwendung habe. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, würden die beiden Anwesen zum Kauf angeboten. Wie hoch die Kosten für den monatlichen Unterhalt der leerstehenden Gebäude sind, könne die Verwaltung nicht sagen, sagt Staab. Aktuelle Zahlen lägen noch nicht vor.

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