Neustadt Schnelles Internet statt Schneckentempo

Der Anschluss über Glasfaser ermöglicht hohe Datenübertragungsraten.
Der Anschluss über Glasfaser ermöglicht hohe Datenübertragungsraten.

Viele Betriebe im Industriegebiet hatten in der Vergangenheit immer wieder das Schneckentempo der Internetverbindung beklagt. Die sehr langsame Internetgeschwindigkeit sehen die Unternehmen als klaren Wettbewerbsnachteil. Um diesem Missstand abzuhelfen, hatte die Gemeinde Haßloch im Frühjahr mit der Deutschen Glasfaser Business GmbH (Borken, Nordrhein-Westfalen) einen Kooperationsvertrag über die Versorgung mit schnellem Internet für das Industriegebiet Süd abgeschlossen (wir berichteten am 17. März). Dieser Vertrag regelt die Nutzung öffentlicher Flächen. Das bedeutet, dass die Gemeinde Infrastruktur und Pläne zur Verfügung stellt. Kosten entstehen der Gemeinde nicht. Die Erschließung erfolgt ausschließlich durch die Deutsche Glasfaser, die diese Arbeiten auch finanziert. Das Unternehmen verlegt ausschließlich Glasfaserkabel, die direkt zu den Kunden führen. Damit ist das Unternehmen vom Leitungsnetz der Deutschen Telekom unabhängig. Voraussetzung dafür, dass die Deutsche Glasfaser im Industriegebiet Süd ausbaut, war aus Gründen der Rentabilität die Teilnahme von wenigstens zehn Betrieben. Wie die RHEINPFALZ am 8. Juni berichtete, war diese Mindestanzahl bis zum Anmeldeschluss Ende April noch nicht erreicht. Gestern teilte Unternehmenssprecher Frank Geltinger auf Anfrage der RHEINPFALZ mit, dass ganz zum Ende der - noch einmal verlängerten - Anmeldefrist Ende Juli drei Betriebe hinzugekommen seien. Mit nun elf abgeschlossenen Verträgen könne die Deutsche Glasfaser im nächsten Jahr mit dem Ausbau loslegen. Das Unternehmen rechne damit, im ersten Quartal 2019 anfangen zu können. Die Bauzeit veranschlage die Deutsche Glasfaser auf acht bis zwölf Wochen, sodass im zweiten Quartal mit schnellem Internet im Industriegebiet Süd zu rechnen sei. Die Betriebe müssen laut Geltinger eine Einmalzahlung von 499 Euro leisten sowie Monatsbeiträge von – je nach Wahl der Bandbreite – 249 Euro (200 Mbit), 549 Euro (500 Mbit) oder 949 Euro (1000 Mbit). Ausgebaut werden soll das ganze Industriegebiet. Später hinzukommende Betriebe müssten die gleichen Monatsbeiträge, aber eine höhere Einmalzahlung von 1000 Euro leisten. Diese Preisgestaltung sei für viele Betriebe interessant, weil sie eine schnelle Internetversorgung bezahlbar mache, so Geltinger. „Die Tür ist nicht zu“, betonte der Unternehmenssprecher im Blick auf mögliche „Nachzügler“. Solange die Bauphase laufe, könnten sich noch weitere Betriebe anschließen und von den noch geltenden Sonderkonditionen profitieren – ebenso nach Abschluss der Arbeiten, dann aber eben mit der erwähnten höheren Einmalzahlung. Meyer: Übertragungsrate ist heute ein Standortfaktor Das Industriegebiet Süd sei bislang kein Vorzeigeareal, wenn es um eine schnelle Internetanbindung gehe, so der Erste Beigeordnete Tobias Meyer (CDU) in Vertretung des Bürgermeisters Lothar Lorch auf Anfrage der RHEINPFALZ. Diese Problematik sei in der Vergangenheit immer wieder von dort ansässigen Unternehmen an die Verwaltung herangetragen worden. Daher sei die Gemeinde froh gewesen, mit der Deutschen Glasfaser Business GmbH einen Kooperationspartner gefunden zu haben, der sich der Problematik annimmt. Im März habe die Verwaltung einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen. Meyer: „Dass die Deutsche Glasfaser nun ausreichend Firmen im Gewerbe- und Industriegebiet Süd von sich überzeugen konnte, um den Ausbau in Angriff zu nehmen, freut uns als Gemeinde sehr.“ In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung sei eine stabile Internetverbindung mit entsprechend hohen Download- und Upload-Geschwindigkeiten von immer größerer Bedeutung. Schließlich entscheide heutzutage auch die Anbindung ans schnelle Internet über Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, so Meyer. Eine gute Internetanbindung sei mittlerweile ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. Durch die Arbeiten der Deutschen Glasfaser werde das Industriegebiet Süd dieses Kriterium zukünftig erfüllen, so Meyer. Wie am 8. August berichtet, ist die Versorgung von Geschäftskunden im Lachen-Speyerdorfer Gewerbegebiet Altenschemel mit Glasfaser gesichert. Dort wurde laut der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft der Stadt Neustadt die erforderliche 40-Prozent-Quote erreicht. Kontakt Informationen und Kontakt zu den Ansprechpartnern der Deutschen Glasfaser erhalten interessierte Unternehmen unter www.deutsche-glasfaser.de/business.

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