Neustadt Rehbachtrasse bald komplett gerodet

Die Trasse ist bereits abgesteckt. Im Hintergrund ist der „Hubertushof“ zu sehen.
Die Trasse ist bereits abgesteckt. Im Hintergrund ist der »Hubertushof« zu sehen.

Außer Rodungsarbeiten könnten im Wald angesichts der Witterung momentan keine Arbeiten erfolgen, teilte die Kreisverwaltung auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. „Vor Ort“ habe es in den vergangenen Wochen deshalb keine Arbeiten gegeben. Die Planungen für die Verlegung des Rehbachs – die Kreisverwaltung spricht von „Bypass“ – seien dennoch in der Zwischenzeit weitergelaufen. So sind nach Angaben des Kreises die Unterlagen für die Messtechnik von Grundwasserständen, Wasserpegeln im Rehbach und der Abflussmenge konzipiert worden. Die Arbeiten seien ausgeschrieben worden, und am 18. Februar soll im Kreisausschuss die Vergabe erfolgen. Für mindestens fünf Jahre sollen die Auswirkungen der Rehbachverlegung unter anderem auf den Grundwasserspiegel und die Fließgeschwindigkeit des Gewässers überprüft werden. Das soll an zwei Brunnen der Gemeinde und an fünf Brunnen geschehen, die gebohrt werden müssen. Die Baufirma sei eingewiesen worden, sodass die Bohrarbeiten bald stattfinden könnten. Nach der Vergabe für die Messleistungen könnten auch die entsprechenden Messungen erfolgen. Die Nachweise zu Schwimmtiefen und Durchgängigkeit des neuen Bachlaufs seien erarbeitet und sollen demnächst dem Gutachter vorgelegt werden. Geändert worden seien die Pläne für die Gründung für die Bauwerke (Brücken, Fuß- und Radfahrer-Übergänge). Wie berichtet, hatte sich nach Abschluss der Bodenuntersuchungen gezeigt, dass der Untergrund für die geplanten Flachgründungen nicht geeignet sei. Stattdessen soll nun mit Mikro-Pfahlgründungen gebaut werden. Die Pläne für die Gründungen sollen als nächstes zum Prüfstatiker gegeben werden. Die Kreisverwaltung plant, im ersten Halbjahr mit den Arbeiten für die Bauwerke zu beginnen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe wegen des Frosts ohnehin noch nicht mit den Gründungsarbeiten begonnen werden können. „Dafür muss es Frühling werden“, so die Kreisverwaltung. Ein Stück der Rehbachtrasse müsse noch gerodet werden. Dabei handle es sich um das etwa 200 Meter lange Teilstück, bei dem bei den zuletzt erledigten Rodungsarbeiten die Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt gewesen seien. Zu einer Verzögerung hatte geführt, dass Grundstücke gefehlt hatten, die für die neue Trasse gebraucht werden. Eine Fläche war erst im September 2018 verkauft worden. Auf ein weiteres Grundstück, mit dessen Eigentümer sich die Kreisverwaltung nicht einigen konnte, war laut Projektleiter Burkhardt Döll „verzichtet“ worden. Die Trasse auf dem letzten Teilstück ist bereits abgesteckt. Laut Kreis soll sie Anfang kommender Woche gerodet werden. Das Ausschreibungsverfahren für die Leistungen an der Trainingsbahn laufe noch. Mit der geplanten Verlegung der Trainingsbahn des Rennvereins im Wald ins Innere der Galopprennbahn soll der Bau einer Brücke im Zuge der Rehbachverlegung überflüssig werden. Kreis: Optimistisch, dass Land die Deckelung aufhebt Im Dezember 2018 hatte Döll erklärt, dass die Verlegung des Rehbachs vor allem wegen der Kostenexplosion in der Baubranche etwa 25 Prozent mehr als bisher angenommen kosten soll: Auf 5,1 Millionen Euro bezifferte er die aktuelle Kostenschätzung. Das Umweltministerium hatte im Juni 2017 die Förderfähigkeit des Projekts anerkannt und zugesagt, über die Aktion Blau Plus (ein Aktionsprogramm zur Wiederherstellung von naturnahen Gewässerzuständen ) 80 Prozent der Gesamtkosten – damals war man noch von etwa 4,1 Millionen Euro ausgegangen – zu übernehmen. Nach Angaben der Kreisverwaltung sind die Förderkosten vom Land gedeckelt auf den ursprünglich zugesagten Zuschussbetrag. Der Kreis befinde sich allerdings in Gesprächen mit dem Land und sei optimistisch, dass diese Deckelung aufgehoben wird. Denn die Baukosten seien in allen Bereichen enorm gestiegen, und auch bei anderen Projekten gebe es Überlegungen, aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung die Deckelung aufzuheben.

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