Neustadt Profunde Sachkenntnis gefragt

Der prüfende Blick von Finalistin Laura Talbot.
Der prüfende Blick von Finalistin Laura Talbot.

Sommeliers sind die Aushängeschilder der gehobenen Gastronomie: Sie helfen dem Gast, aus der Vielfalt des jeweiligen Kellers die zum Geschmack und dem Geldbeutel des jeweiligen Gastes passende Kreszenz auszuwählen.

Gerade in den Spitzenrestaurants ist es selbst für Kenner der Materie oft nicht einfach, angesichts der Vielzahl an Provenienzen und Jahrgängen den Überblick zu behalten. Nicht zuletzt, um sicherzustellen, dass kenntnisreiche Beratung auch in Zukunft gewährleistet ist, schreibt der in Neustadt ansässige Fachverlag Meininger seit etlichen Jahren einen Nachwuchs-Sommelier-Wettbewerb aus. Und der darf durchaus als Sprungbrett zur Europa- oder gar Weltmeisterschaft gelten: Beispielsweise hatte der beste Sommelier Deutschlands 2015, Torsten Junker, Chef-Sommelier im Hamburger Hotel Louis C. Jacob, 2013 in Neustadt den ersten Platz belegt. 16 junge Weinexperten stellten sich gestern im Meininger-Verlagshaus den theoretischen und praktischen Prüfungen, die fünf erfolgreichsten von ihnen am Nachmittag dem Finale, bei dem unter anderem auch die „Arbeit am Gast“ und weitere profunde Fachkenntnis gefragt war. Schon der Vormittag sei „ziemlich anstrengend gewesen“, sagt Lukas Kroesen: Der 25-Jährige hat unter anderem Ausbildungsstationen in der Schweiz und in Deidesheim hinter sich, bildet sich derzeit an der Hotelfachschule in Heidelberg weiter. Für ihn ist es der erste Wettbewerb dieser Art und „eine Chance für mich zu sehen, wo ich stehe“, meint er. Gewinnen wolle sie schon, sagt dagegen Hannah Martin, die derzeit ebenfalls nach Stationen in Österreich, im Rheingau und auf Mallorca die Heidelberger Hotelfachschule besucht. „Zumindest ist es aber eine gute Erfahrung für weitere Wettbewerbe dieser Art.“ Für das Finale hat es gestern bei den beiden nicht gereicht, doch das sieht Lukas Kroesen locker: „Dafür habe ich viel gelernt und interessante Kollegen kennengelernt.“ Das Niveau des Wettbewerbs sei in diesem Jahr besonders hoch gewesen, meint Jury-Leiter Sascha Speicher zum Abschneiden des Sommelier-Nachwuchses: Etliche Teilnehmer erreichten Punktzahlen, die ihnen in den Vorjahren eine Teilnahme im Finale gesichert hätten. Marie-Christin Baunach, Felix Daferner, Dominika Glatz, Laura Talbot und Jo Wessels heißen die Glücklichen, die danach anhand der Analyse einer fehlerhaften Weinkarte, einer Blindverkostung, eines Bilderrätsels zu Weinlandschaften und Weinpersönlichkeiten sowie einer Präsentation am „Gästetisch“ brillieren dürfen. „Das ist eine tolle Erfahrung“, meint der gebürtige Südafrikaner Wessels, der vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen ist und zurzeit International Wine Business an der Hochschule Geisenheim studiert, nebenbei im Restaurant „Ente“ im Nassauer Hof in Wiesbaden arbeitet. „Es war echt spannend“, findet auch Dominika Glatz. Sie freue sich darüber, die Prüfungssituation überstanden zu haben und im Job noch viel dazuzulernen: Die 25-Jährige arbeitet aktuell als Chef de Rang im Münchener Hotel „Königshof“ – einem der ersten Häuser am Platz ... Die drei besten Teilnehmer des Finales werden anlässlich der Fachmesse „ProWein“ von 18. bis 20. März in Düsseldorf vorgestellt.

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