Neustadt Premiere mit kleinem Fehler

Augen zu und durch: Leonie Dreizler (Mitte) gegen zwei französische Abwehrspielerinnen.
Augen zu und durch: Leonie Dreizler (Mitte) gegen zwei französische Abwehrspielerinnen.

«HASSLOCH.» Das Lob kam aus berufenem Munde. Maik Nowak, Bundestrainer der weiblichen U17-Jugend des Deutschen Handball-Bundes (DHB), zeigte sich hocherfreut über die Organisation des Länderspiels im Großdorf. „Noch nie hatten wir so viele Zuschauer wie hier in Haßloch“, sagte der Leipziger. Die Verantwortlichen der TSG Haßloch um ihren Jugendkoordinator Peter Henkes, aber auch das Team des Pfälzischen Handballverbandes (PfHV) um Vizepräsident Ulf Meyhöfer, Geschäftsführerin Sandra Hagedorn und Delegationsleiter Klaus Bethäuser haben auch beim zweiten von drei Partien gegen den Nachbarn aus Frankreich keine Mühen gescheut. Es war ein stimmungsvoller Abend auf den Rängen. Zahlreiche Vereine waren mit ihrem Nachwuchs nach Haßloch gekommen, sangen bei der Nationalhymne mit und feuerten die deutschen Mädels an. Noch vor dem Anpfiff sorgten die weibliche und männliche F-/ E- und D-Jugendspieler der TSG Haßloch für eine gelungene Choreografie mit dem Einlauf der beiden Mannschaften sowie den Flaggen der beiden Nationen. „Wir können Länderspiel. Ich bin sicher, wir werden gemeinsam noch einige Spiele dieser Art in der Pfalz organisieren und erleben“, sagte Ulf Meyhöfer. Auch DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld zeigte sich von dem Engagement aller Beteiligten beeindruckt. Nur sportlich konnte der Europameister von 2017 nicht an die Leistungen vom ersten Spiel am Dienstagabend in Göllheim anknüpfen. Das Tricolore-Team revanchierte sich mit dem 27:20 (15:9)-Sieg für die Niederlage im ersten Spiel am Dienstagabend in Göllheim. „Deswegen sind wir so enttäuscht, wie es heute gelaufen ist. Wir haben einfach nicht das abgerufen, was wir wirklich können. Es ist schade, dass wir nicht auch unseren Teil zu diesem stimmungsvollen Abend beitragen konnten“, erklärte Nowak. Der 54 Jahre alte DHB-Trainer analysierte am Ende der Partie mit Sportdirektor Sommerfeld und Andre Fuhr, Trainer des Bundesligisten TuS Metzingen, sowie seinem Torwarttrainer, der Handballlegende Wieland Schmidt, die Partie. Dabei will Nowak keinesfalls die hohe Zahl der Ausfälle gelten lassen. „Wir haben es doch 48 Stunden zuvor auch gezeigt, dass wir es können.“ Spätestens im letzten Spiel am heutigen Samstag in Rodalben soll nochmals ein Sieg her. „Die Mannschaft weiß, dass wir noch viel arbeiten müssen. Wir werden versuchen, wieder unsere Leistung voll abzurufen und den zweiten Sieg zu holen“, betonte der Bundestrainer. Knackpunkt für die Niederlage waren die mangelnde Aggressivität in der Abwehr, die vielen technischen Fehler und die mangelhafte Passqualität der DHB-Auswahl. „Mit der Abwehr kamen wir überhaupt nicht zurecht“, meinte Mia Lakenmacher. Die Tochter von Ex-Nationalspieler Sven Lakenmacher, die das Trikot des TSV Hannover-Badenstedt trägt, zeigte besonderes in der zweiten Hälfte ihre Torgefährlichkeit. „Im Angriff war ich schon zufrieden, aber wir müssen einfach hinten besser stehen“, sagte die 16-Jährige, die gemeinsam mit Rebecca Rott, der Tochter von Ferenc Rott, dem Manager des TuS Metzingen, zu den erfolgreichsten Torschützinnen gehörte. Ein Juwel in den Reihen der Französinnen erwiesen sich deren Spielmacherin Lena Grandveau (Chevigny N2) sowie Kreisläuferin Sarah Bouktit (HB Metz). Da hatte auch Hanna Ferber-Rahnhöfer (SV Werder Bremen) am Kreis ihre Schwierigkeiten sich durchzusetzen. Sie verletzte sich auch noch in der zweiten Hälfte, so dass Dr. Dino Schlamp (Kerzenheim), der kurzfristig als Teamarzt einsprang, gefordert war. „Wir sind froh, dass wir gegen Frankreich so früh testen können. Sie gehören zu den Spitzenteams in Europa und sind so für uns auch der Grandmesser“, erklärte Nowak.

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