Neustadt Pfalzgalerie: Malte Spohr zeigt Zeichnungen

Arbeit von Malte Spohr
Arbeit von Malte Spohr

«Kaiserslautern». Eine neue Ausstellung wird am heutigen Freitagabend in der Pfalzgalerie eröffnet. Das Museum zeigt bis 15. April unter dem Titel „Aufzeichnungen“ Zeichnungen von Malte Spohr, die zwischen 1994 und 2018 entstanden sind.

Malte Spohr gilt als einer der wichtigen zeitgenössischen deutschen Zeichner, sein Werk ist in vielen bedeutenden Sammlungen wie dem Berliner Kupferstichkabinett oder der Münchner Staatlichen Graphischen Sammlung präsent. Die Ausstellung in der Pfalzgalerie zeigt eine rund 50 Blatt umfassende Auswahl seiner Zeichnungen und spürt damit den Wegen der stilistischen Entwicklung des Künstlers nach, so die Pressemitteilung weiter. In den Zeichnungen von Malte Spohr wird Landschaftliches erkundet, Licht- und Strukturphänomene wie Wolkenformationen, Wasserspiegelungen und Lichtreflexe transformiert, neu interpretiert und von einer flüchtigen Erscheinung zu einer andauernden Wirkung in der Zeichnung verdichtet. Die Informationen der aufgezeichneten Formen wandeln sich zu changierenden Energiefeldern. Sie suggerieren die Bewegung allen Lebens und öffnen in ihrer Konzentration den uns umgebenden unendlichen Raum. Spohr hat dazu ein eigenes zeichnerisches Verfahren entwickelt. Mit parallel untereinander gezogenen Linien füllt er in einem langsamen zeichnerischen Prozess das Blatt von oben nach unten. Spohrs Zeichnungen beruhen auf eigenen Fotografien, die für ihn die Funktion von Skizzen annehmen: Er reduziert die Aufnahmen am Rechner unter Negierung von Binnenzeichnung auf eine Grundstruktur aus hellen und dunklen Partien, die in ihrer Komplexität und ihrer Übersetzung ins Zeichnerische strukturelle Realität abbilden, so die Pressemitteilung weiter. Malte Spohr wurde 1958 in Hamburg geboren, er lebt seit 1992 in Berlin. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er 1982/84 an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und von 1984 bis 1989 durch ein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig, 1989 als Meisterschüler von Professor Heinz-Günter Prager. 1989/90 arbeitete er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes in Barcelona. Ein weiteres Reisestipendium führte ihn 1991 nach Kreta, Malta und Sizilien. Im Jahr 2000 war er Stipendiat der Stiftung Kulturfonds im Künstlerhaus Ahrenshoop. 2012 nahm Spohr eine Vertretungsprofessur an der Hochschule der Künste in Bremen wahr. Info —Eröffnet wird die Schau heute, 19 Uhr, mit dem Künstler; es sprechen Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Museumsdirektorin Britta E. Buhlmann und der Leiter der Graphischen Sammlung, Heinz Höfchen, der die Ausstellung kuratiert hat. —Zur Ausstellung erscheint ein 102-seitiger Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Britta E. Buhlmann, Heinz Höfchen, Heinz Bude und Andreas Schalhorn, der für 19,80 Euro an der Museumskasse erhältlich ist oder unter www.mpk.de online bestellt werden kann.

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