Neustadt Parkproblem im Blick

Der Neubau-Plan: links die drei künftigen Quadrate, hellgelb unterlegt der alte Funktionsbereich.
Der Neubau-Plan: links die drei künftigen Quadrate, hellgelb unterlegt der alte Funktionsbereich.

Linus Hofrichter ist für die Neustadter kein Unbekannter. Zum einen hat sich der Architekt schon vor vielen Jahren auf Krankenhaus-Neubauten spezialisiert, zum anderen wohnt er in Ruppertsberg – und gehört damit selbst zum potenziellen Patientenkreis des Marienhaus-Klinikums Hetzelstift. Und so erzählte Hofrichter am Donnerstagabend im städtischen Bauausschuss auch von dieser doppelten Betroffenheit – und dass ihm deswegen der Krankenhaus-Neubau in Neustadt trotz weitaus größerer Projekte in weitaus größeren Städten ganz besonders am Herzen liegt. Wie berichtet, plant die Architekten GmbH Sander und Hofrichter (Ludwigshafen) im Auftrag der Marienhaus GmbH. Was genau, legte Hofrichter im Bauausschuss noch einmal dar. Der Entwurf sieht drei neue, viergeschossige Quadrate vor, der alte Funktionsbereich soll nach dem Bezug des neuen Krankenhauses abgerissen werden. Mittelfristig könnten weitere Gebäude folgen, so die von Hofrichter aufgezeigte Perspektive mit Blick auf ein mögliches Gesundheitszentrum. Wann Spatenstich sein wird, konnte der Architekt auf Nachfrage aus dem Bauausschuss nicht prognostizieren. Vieles sei vorab noch zu klären. Nächster Schritt sei, im Mai/Juni beim Mainzer Sozialministerium den Vorentwurf zu präsentieren und dann die Förderanträge zu stellen. Rund 100 Millionen Euro will die Marienhaus GmbH investieren, wovon das Land bis zu 90 Prozent übernimmt. Klar sei aus seiner Erfahrung heraus aber, dass es ab dem Spatenstich gut drei Jahre bis zum Bezug dauere, so Hofrichter. Zuletzt hatte der kaufmännische Direktor des Klinikums, Jens Nily, einen Umzug im Jahr 2024 angepeilt. Im April soll der Stadtrat entscheiden, ob parallel dazu für den Bereich ein Bebauungsplan erstellt wird, wie Oberbürgermeister Marc Weigel im Ausschuss ankündigte. So sehr die Stadt das Projekt auch begrüße, sei ein solcher Plan doch notwendig, um einen umfeldverträglichen Bau zu gewährleisten: „Eine vernünftige Regelung wäre wichtig, zumal das Hetzelstift der zweitgrößte Arbeitgeber in der Stadt ist.“ Weigel sprach dabei auch zu Anwohnern, die die Sitzung verfolgten. Ihnen war vor Sitzungsbeginn ein Rederecht eingeräumt worden, doch wurden keine Fragen gestellt. Stichwort Umfeld: Ein großes Thema ist dabei die Parksituation für Mitarbeiter, Besucher und Anwohner. Der Oberbürgermeister und Krankenhaus-Oberin Birgit Käser waren sich einig, dass zunächst die aktuelle Situation analysiert und dann nach Lösungen gesucht werden soll – sowohl für die Zeit der Bauphase als auch danach. Während der Bauphase sollen es laut Käser nicht weniger Parkplätze sein als jetzt, danach etwas mehr. Ob eventuell ein Parkhaus gebaut wird, wie Stadtplaner Bernhard Adams Anfang Februar gegenüber der RHEINPFALZ geraten hatte, ließ Käser offen: „Wir denken in alle Richtungen.“ Auf jeden Fall sei der Marienhaus GmbH die Bedeutung der Parkplatz-Frage bewusst. „Das Problem ist erkannt, denn es schlägt uns überall entgegen“, beschrieb die Oberin Reaktionen, seit feststeht, dass neu gebaut wird. Derzeit stehen beim zwischen Stift- und Grainstraße gelegenen Hetzelstift gut 300 Parkplätze zur Verfügung. Etwa 100 sind fest für Krankenhaus-Mitarbeiter reserviert. Die übrigen 200 Stellplätze sind frei zugänglich, aber kostenpflichtig; sie können beispielsweise von Mitarbeitern, Patienten und Besuchern genutzt werden.

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