Neustadt Neustadt: Stadt prüft junge Flüchtlinge erneut

 Symbolfoto: DPA
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Ein dreiköpfiges Team des Neustadter Jugendamts wird alle knapp 40 Altfälle an unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen noch einmal prüfen, was die Altersfeststellung betrifft. Dabei handelt es sich um jene jungen Flüchtlinge, die der Stadt von 2015 bis 2017 zugewiesen wurden. In den meisten Fällen war deren Alter bereits von anderen Jugendämtern bestimmt worden, bei acht jungen Menschen übernahm Neustadt diese Aufgabe.

Gutachten nur in Zweifelsfällen



Seit diesem Jahr besteht eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Trier, dessen Jugendamt als Schwerpunktjugendamt die Altersfeststellung für viele Städte und Kreise in Rheinland-Pfalz übernimmt. Sollte es bei der erneuten Überprüfung der Neustadter Altfälle durch eingehende Inaugenscheinnahme zu berechtigten Zweifeln am Alter kommen, wird ein medizinischer Gutachter eingeschaltet. Nur in solchen Zweifelsfällen sieht das Gesetz dies vor.

Altersfestellung ist Diskussionsthema



Oberbürgermeister Marc Weigel wird den Stadtrat am 20. März von dieser Vorgehensweise unterrichten. Er geht nicht davon aus, dass im Nachhinein etwas korrigiert werden muss, will aber „unaufgeregt und korrekt“ vorgehen. Die Altersfeststellung bei jungen Flüchtlingen wird politisch diskutiert, seit ein zunächst per Inaugenscheinnahme als 15-jährig eingestufter Asylbewerber Ende 2017 ein 15-jähriges Mädchen in Kandel erstochen hat. Im Nachhinein wurde sein Alter auf vermutlich 20, mindestens aber 17,5 Jahre korrigiert, weil zusätzlich die Hand des jungen Mannes geröntgt wurde.

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