Neustadt Neustadt: NS-Gedenkstätte sponsert Theaterstück in der „Dornerei“

In gefährlichen Zeiten brauchen die Mäuse einen Boss. Das meint zumindest der überaus starke Willibald, und klar ist für ihn auc
In gefährlichen Zeiten brauchen die Mäuse einen Boss. Das meint zumindest der überaus starke Willibald, und klar ist für ihn auch, dass nur er dieser Boss sein kann.

Neustadt. Mit der Mäuse-Diktatur-Parabel „Der überaus starke Willibald“ startet das Puppentheater „Dornerei“ am Mittwoch, 21. August, um 15 Uhr seine Saison. Die Aufführung ist eine Sonderveranstaltung, die von „Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt“ finanziert wird und deshalb zu einem eher symbolischen Eintrittspreis von 1 Euro zu sehen ist. Empfohlen wird das Stück für Kinder ab 8 Jahren.

„Der überaus starke Willibald“ nach einem Kinderbuch von Willi Fährmann war 2004 die erste Neuinszenierung, die Markus und Eleen Dorner nach ihrem Umzug in Mußbach realisierten. „Wir haben das Stück seitdem etwa 150 Mal gespielt“, berichtet Markus Dorner. Ein Publikumsrenner war die Mäusegeschichte über Gruppenverhalten in einer Diktatur, die deutlich an das Dritte Reich erinnert, allerdings nie. „Es ist in der Regel schlecht besucht“, sagt Dorner, der sich erinnert, dass einmal in der KZ-Gedenkstätte in Osthofen kein einziger Zuschauer kam. Wegen der wichtigen Thematik – es geht letztlich um den Mut, Unrecht zu widerstehen und gegen den Strom zu schwimmen – halten die Dorners es allerdings nach wie vor im Repertoire. „Das Thema ist ja aus verschiedenen Gründen wieder sehr aktuell geworden“, sagt Dorner. Umso mehr freut er sich, dass die Neustadter NS-Gedenkstätte auch eine Vorstellung für Grundschüler am Vormittag des gleichen Tages sponsert, die sogar schon ausverkauft ist. Karten für die Nachmittagsvorstellung unter 06321/963722 oder 0172-7474419.

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