Neustadt Neustadt: Naturkosthersteller Govinda will Umsatz steigern

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Der bisherige gemietete Standort in Neuhofen war ursprünglich die Zentrale der Bäckerei Görtz, die 2013 nach Rheingönnheim umsiedelte.

Der Biomarkt boomt, selbst die Lebensmitteldiscounter wollen ihren Anteil vom Umsatzkuchen. Für den etablierten Naturkosthersteller Govinda heißt das: noch mehr in die Marktnische gehen und neue Produkte entwickeln. Dazu dient der Neubau in Neustadt, der ab Juni errichtet wird.

Die RHEINPFALZ-Meldung vom 6. März, dass Govinda Neuhofen verlässt und mit 45 Mitarbeitern nach Neustadt in das Gewerbegebiet in der Louis-Escande-Straße umsiedelt, hat dort für Aufsehen gesorgt. Neuhofens Ortsbürgermeister Ralf Marohn sprach von einem „Schlag ins Kontor“ wegen dem Verlust der Arbeitsplätze und der Gewerbesteuer. Auch Enttäuschung in Rödersheim-Gronau, dem Wohnort von Govinda-Geschäftsführerin Doris Maiwald, der sich vergeblich um die Firma bemüht hatte.

Nähe zur Autobahn wichtiges Kriterium

„Für uns war unter anderem auch ausschlaggebend, dass in Neustadt ein Fabrikverkauf an Endverbraucher möglich sein wird, dies hätte man uns in Rödersheim-Gronau zum Beispiel nicht genehmigt“, erklärt Maiwald, warum sie rund vier Millionen Euro auf dem ehemaligen Messegelände investiert. Der Standort war ihr bekannt, weil sie privat als Kundin das benachbarte Sportstudio Pfitzenmeier besucht und auch schon im Decathlon-Markt einkaufen war. Die Nähe zur Autobahn sei ein wichtiges Kriterium gewesen. Die über 250 Produkte gehen in Govindaboxen täglich in alle Welt oder Vorprodukte treffen ein. Zum Beispiel wird das Arganöl in der eigenen Ölpresse in Agadir (Marokko) hergestellt. Govinda beliefert etwas mehr als eine Handvoll Großhändler, hinter denen bis zu 2000 Naturkostläden stehen. Zudem gibt es einige Großkunden, darunter der Marktführer Alnatura.

Jackfrucht als Fleisch-Ersatz

Mit Innovationen will Maiwald auf den zunehmend stärkeren Wettbewerb reagieren: „Wir haben die Waschnuss, Erdmantelprodukte, Chia Samen und die Jackfrucht in Deutschland eingeführt.“ Der in tropischen Gebieten wachsende Jackfruchtbaum werde das neue Fleisch-Ersatz-Trend-Produkt. Auch personell blickt das Unternehmen in die Zukunft. Jasmin Maiwald, Jahrgang 1991, hat nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln und Amsterdam noch ein Jahr in den Niederlanden bei einem Naturkosthersteller gearbeitet und nun bei Govinda das Marketing übernommen. „Wir müssen künftig vor allem in den sozialen Netzwerken vertreten sein, wenn wir die Kunden ansprechen wollen“, deutet sie die künftige Ausrichtung an.

Umsatz steigern

Sie hat den Ehrgeiz, Mitarbeiteranzahl (65 mit dem zweiten Standort bei Birkenfeld) und Umsatz (zwölf Millionen Euro) zu steigern und ihre Mutter in der anstehenden Bauphase zu entlasten. Vollkommen klar ist, dass die Entscheidung für die Expansion in Neustadt erst gefallen war, nachdem sie sich für den Einstieg in das Unternehmen ihrer Mutter entschieden hatte. „In Neustadt wird für meine Zukunft gebaut“, sagt Jasmin Maiwald.

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Doris Maiwald will die Verantwortung Schritt für Schritt an Jasmin Maiwald abgeben.
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