Neustadt Neustadt: Linden-Stümpfe am Jahnplatz können erhalten werden

Könnten wieder austreiben: die Überreste der elf Lindenbäume.
Könnten wieder austreiben: die Überreste der elf Lindenbäume.

Die Firma Gerst soll die notwendigen baumpflegerischen Maßnahmen ergreifen, mit denen die elf am Mittwochmorgen, 2. Oktober, am Jahnplatz in Lachen-Speyerdorf gefällten Linden erhalten werden können. Dazu hat Oberbürgermeister Marc Weigel das Unternehmen am Freitag aufgefordert. Der Hinweis, dass die über einen Meter hohen Baumstümpfe unter Umständen wieder austreiben und eine Krone bilden könnten, war am Donnerstag von Hermann Scherrer von der Kreisgruppe Neustadt des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegeben worden. Er hatte Thomas Baldermann, den Leiter der städtischen Umweltabteilung, schriftlich darüber informiert.

Gerst soll Kosten übernehmen

Weigel zufolge teilt der Baumsachverständige der Stadt diese Auffassung des BUND. Die Kosten würden auf zwischen 5000 und 6000 Euro geschätzt. Damit werde auch die Auflage des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Koblenz erfüllt, nach dem Fällen zumindest den Status quo zu erhalten. „Wir gehen davon aus, dass Gerst die Kosten übernimmt“, so der Oberbürgermeister.

Mit Fällung Fakten schaffen wollen

Das Oberverwaltungsgericht hatte bereits am Dienstagnachmittag die Firma Gerst darum gebeten, vorerst keine Linden auf dem Jahnplatz zu fällen. Hintergrund war ein am Dienstagmorgen eingereichter Eilantrag des BUND auf vorläufigen Rechtsschutz im Zusammenhang mit einer Normenkontrollklage, die er gegen den Bebauungsplan „Am Jahnplatz“ gegen die Stadt angestrengt hat. Weil Gerst der Aufforderung des OVG nicht nachgekommen war, sondern am Mittwochmorgen elf der 14 Bäume eingeschlagen hat, setzte das OVG zusätzlich den Bebauungsplan vorläufig außer Kraft. Gerst hatte erklärt, dass in die Informationen und die Bitte des OVG erst nach dem Fällen erreicht hätten.

Mögliche juristische Schritte werden geprüft

Die Stadt wiederum, die noch Eigentümerin des Geländes und damit auch der Bäume sein dürfte, auch wenn beides mittlerweile in den Besitz von Gerst übergegangen ist, lässt prüfen, ob juristische Schritte gegen das Unternehmen möglich sind. Gerst hatte die Verwaltung erst kurz nach dem Fällen informiert.

x