Neustadt Nach Sturm stark beschädigt

Da war es nur noch ein kleiner Überrest: der ehemals vermutlich älteste und dickste Mandelbaum Neustadts nach der Fällung.
Da war es nur noch ein kleiner Überrest: der ehemals vermutlich älteste und dickste Mandelbaum Neustadts nach der Fällung.

„Mein Freund, der Baum, ist verschwunden“, dachten anfangs ehrenamtliche und städtische Naturschützer, als vor gut zwei Wochen im Gelbwärts in Gimmeldingen statt des gewohnten Anblicks des mutmaßlich ältesten und dicksten Mandelbaums im Neustadter Stadtgebiet eine beachtliche Lücke klaffte. Sie dachten auch an Baumfrevel.

Aber: Mit diesem Gedankengang waren sie auf dem Holzweg. Alles im grünen Bereich! Klaus Hünerfauth von der Abteilung Landwirtschaft und Umwelt kann die Gemüter beruhigen. Bei einem Gewitter beziehungsweise Sturm Anfang Juni sei der Mandelbaum abgebrochen und umgestürzt. Ein Teil der Äste sei auf die Straße gefallen und musste von der Feuerwehr nachts weggeräumt werden. Die benachbarte Eiche habe eine derartige Windlast abbekommen, dass der Einsturz der Mauer zur Straße zu befürchten gewesen wäre. Am 19. Juni hat der Grundstückseigner daraufhin per E-Mail einen Fällantrag bei der Stadtverwaltung eingereicht. Es sei aber nie eine Antwort oder Genehmigung gekommen. Gemäß Vermerk auf dem Antragsformular habe man dann nach drei Wochen, genauer gesagt: am Samstag, 7. Juli, die Reste der Mandelbaums, die Eiche und einen benachbarten Ahornbaum beseitigt. Die Stadtverwaltung räumt ein, dass der Antrag aufgrund anderer Themen, denen Priorität eingeräumt wurde, untergegangen sei. Das Grundstück stehe zur Bebauung zum Verkauf, informiert Hünerfauth. Der Besitzer habe eigentlich die Bäume mit verkaufen wollen. Durch die Verkehrssicherungserfordernis, die zum Beispiel Passanten, benachbarte Wohnhäuser und Abstellplätze von Autos betrifft, habe man aber jetzt ungeplant tätig werden müssen, erklärt der Diplom-Geograph. „Alles vollkommen in Ordnung“, bestätigt auch die Gimmeldinger Ortsvorsteherin Claudia Albrecht. Der Baum sei nach dem Unwetter stark beeinträchtigt gewesen. Für eine Mandel wies der Baum respektable Maße auf: Er hatte eine Höhe von etwa acht Metern bei einem Kronendurchmesser von etwa zehn Metern und einem Stammumfang von 2,50 Metern in einem Meter Höhe gemessen. Er dürfte damit einer der mächtigsten Mandelbäume an der Weinstraße gewesen sein. Das Alter konnte nicht ermittelt werden, da der Stamm innen hohl war, wie bei der Fällung herauskam. Nils erklärt

x