Pfalz Mordprozess Altenheim Lambrecht: Verteidigung weist Mordvorwurf zurück

In diesem Altenheim in Lambrecht sollen zwei Seniorinnen getötet worden sein.  Foto: Mehn
In diesem Altenheim in Lambrecht sollen zwei Seniorinnen getötet worden sein.

Im Mordprozess gegen drei ehemalige Altenpfleger aus Neustadt, die in einem Altenheim in Lambrecht zwei Seniorinnen getötet haben sollen, hat die Verteidigung eines der Angeklagten die Mordvorwürfe in einer Gegenerklärung zur Anklage zurückgewiesen. Die beiden anderen Angeklagten sind zu den Tatvorwürfen noch nicht befragt worden. Der erste Verhandlungstag am Montag endete aus organisatorischen Gründen bereits um 12 Uhr.

Bewohner gequält und gedemütigt



Die Anklage wirft den drei ehemaligen Pflegekräften vor, in der Zeit zwischen April 2015 und August 2016 Altenheimbewohnern Medikamente verabreicht zu haben, um sie zu töten. Darüber hinaus sollen die Angeklagten mehrere Bewohner gequält und gedemütigt, ihre Taten gefilmt und in einem Whatsapp-Chat hochgeladen haben. Auch ein Fall von sexueller Misshandlung wird den Pflegekräften vorgeworfen. Zudem sollen sie Bewohner bestohlen haben. Die Angeklagten, eine 26-jährige Frau sowie zwei Männer im Alter von 24 und 48 Jahren sind zurzeit in Haft. Auf die Spur kamen die Ermittler ihnen durch den Hinweis einer anderen Mitarbeiterin.

Verteidigerin weist Beteiligung zurück



Die Verteidigerin des 48-jährigen Angeklagten, Jessica Hamed, warf der Staatsanwaltschaft vor, Teile der Chat-Unterhaltung isoliert betrachtet und zudem den Wahrheitsgehalt nicht überprüft zu haben. Für ihren Mandanten wies sie eine Beteiligung an einem möglichen Mord zurück. Sie betonte, dass es dafür keine forensischen Beweise gebe. Für den Prozess sind bis Ende November vorerst zwölf Prozesstermine anberaumt.

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