Neustadt „Meine Mutter ist schuld“

Hat das Doppel für sich entdeckt: Nico Prenzel (vorn) von der BSG Neustadt.
Hat das Doppel für sich entdeckt: Nico Prenzel (vorn) von der BSG Neustadt.

«Neustadt». Zum Saisonende lautet das Ziel der ersten BSG-Mannschaft: „Wir wollen als Tabellendritter die Runde verlassen“, sagt Nico Prenzel. Im bevorstehenden Finale der Oberliga erwartet die erste Mannschaft der BSG Neustadt morgen (17 Uhr) den BC Remagen II und sonntags den BC Niederlützingen (11 Uhr).

Aktuell belegen die Akteure aus Neustadt den dritten Tabellenplatz der Badminton-Oberliga. Bisher sammelten sie sechs Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Eines der zwei Spiele, die mit einem Punktegleichstand endeten, war die Hinrundenbegegnung mit dem BC Remagen II. „Damals waren wir von deren Stärke überrascht“, erinnert sich Nico Prenzel – einer von vier Herren der ersten BSG-Mannschaft. Dennoch trennen die zwei Konkurrenten nach zwölf Spielen drei Tabellenplätze. Remagen – Rang sechs – geht mit zwei Siegen, vier Unentschieden und sechs Niederlagen am Samstag in den Rückrundenvergleich. Gegen den Tabellensiebten BC Niederlützingen erwartet Prenzel am Sonntag – vor allem für ihn persönlich – einen Saisonabschluss „mit Biss“. Denn Stefan Horn sei ein guter Einzelspieler und habe Prenzel schon in der Hinrunde im Herreneinzel besiegt. „Das war ein regelrechtes Pari-Pari-Spiel“, erzählt er voller Vorfreude auf die Begegnung mit Horn. Der 39-jährige Nico Prenzel steht seit er 14 Jahre alt ist auf dem Badminton-Feld. „Meine Mutter ist schuld“, witzelt Prenzel zurückblickend. Denn diese sei damals der Meinung gewesen, ein Jugendlicher solle nicht den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. „Also meldete sie mich beim Badminton an“, erzählt der heutige Informatiker. „Zuerst musste mich das Training noch überzeugen, später entwickelte es sich zu einem Selbstläufer.“ Seit aus dem Jugendlichen ein Erwachsener wurde, „trainierte ich dann drei bis vier Mal pro Woche“. Nach einigen Jahren entschied sich Prenzel für einen Vereinswechsel. „Ich wollte einfach höherklassig spielen“, und diese Möglichkeit bot die BSG Neustadt. Als Spieler der ersten Mannschaft prognostiziert der 39-Jährige, dass die BSG voraussichtlich auch der letzte Verein sein werde, bei dem er spiele. „Das Niveau macht mir Spaß. Der Verein insgesamt ist einfach angenehm“, bewertet Prenzel. Etwas Vergleichbares habe er noch nie erlebt. Aber auch die Sportart selbst hat den 39-Jährigen trotz des anfänglichen Unmuts mitgerissen: die Schnelligkeit, die ständig benötigte Konzentration und der Vorteil, dass er fit bleibe – „wenn ich nicht ins Badminton gehe, fühle ich mich schlecht“, beschreibt es der Informatiker, der zu früheren Zeiten vor allem das Einzelspiel favorisierte. Mit seiner rund 25-jährigen Badminton-Karriere wandelte sich letzteres. „Je älter ich werde, desto mehr macht mir das Doppel Spaß.“ Die aktuelle Saison sei die erste, in der er eine bessere Doppel- als Einzelbilanz habe. Einer der Höhepunkte seiner Badminton-Karriere war die Qualifikation für die Europameisterschaft in Madrid im vergangenen Jahr. „Teilgenommen habe ich aber aus persönlichen Gründen nicht“, sagt Prenzel. Deshalb ist sein Ziel: Die Qualifikation und Teilnahme an der nächste Badminton-Weltmeisterschaft. Ab April diesen Jahres beginnt die sogenannte Altersklasse der über 35-Jährigen. In der Südwestdeutschen-Meisterschaft will er sich unter den ersten Sechs platzieren und damit die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft mit nach Hause nehmen. Anschließend müsste er bei dieser zumindest die zweite Runde erreichen, womit er sich automatisch seiner Weltmeisterschaft-Qualifikation sicher wäre. „Für uns im Verein ist das immer ein Höhepunkt“, weiß Prenzel. Denn drei Spieler aus der ersten Mannschaft würden bei der Südwestdeutschen-Meisterschaft auf dem Feld stehen, aber auch BSG-Akteure aus der zweiten und dritten Mannschaft würden teilnehmen. Ebenfalls zu Hause begegnet die dritte Mannschaft der BSG Neustadt dem Gast vom TV Hechtsheim II bereits am morgigen Samstag um 20 Uhr.

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